Mit „Chucky – Die Mörderpuppe“ hat Tom Holland einen unterhaltsamen und zu unrecht oft gescholtenen Horror-Thriller gedreht.
Der Serienkiller Charles Lee Ray (Brad Dourif) ist als Frauenwürger der Polizei wohlbekannt und kann von dem Cop Mike Norris (Chris Sarandon) gestellt. Als sein Komplize flieht und den angeschossenen Charles zurücklässt, scheint sein Schicksal besiegelt. In einem Spielzeugladen wird er endgültig gestellt und erschossen – doch er kann seine Seele in eine ’Good Guy’ Puppe transformieren. Der Beginn ist ganz nett und recht atmosphärisch, auch wenn einige Effekte (Wolken, Blitz) etwas altbacken aussehen, selbst für einen Film aus dem Jahre 1988.
Karen Barclay (Catherine Hicks) lebt mit ihrem Sohn Andy (Alex Vincent) nach dem Todes ihres Mannes alleine und muss für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten. Da kommt das Angebot eines Obdachlosen, der ihr eine gefundene ’Good Guy’ Puppe zum Spottpreis verkauft, gerade recht, denn Andy wünscht sich eine der sündhaft teueren Puppen zum Geburtstag. Der Zuschauer weiß an sich schon, um welche Puppe es sich hier handelt, so dass die Spannung schnell ansteigt.
Andy ist vollkommen von seiner Puppe, die sich Chucky nennt, begeistert. Doch Chucky ist der Spitzname Charles Lee Rays, der in der Puppe nun ein Eigenleben führt und an Mike so wie seinem Komplizen Rache nehmen will. So beginnt Chucky unbemerkt von anderen sein mörderisches Eigenleben zu führen...
„Chucky“ ist ein recht spannender Klassiker des modernen Horrorfilms, der zu unrecht verunglimpft wird. Denn die Handlung ist nicht die eines stupiden Slashers, so dass Chucky im Gegensatz zu Jason und Co. auch einen Grund hat. Zudem ist der Film in der Anfangsphase eher ein Thriller, denn Chucky beginnt nicht wahllos Leute zu schnetzeln, sondern benutzt den kleinen Andy als sein Werkzeug. Damit dies nicht eintönig und unglaubwürdig wird, nutzt Tom Holland den Kniff Puppe und Eigentümer zu trennen, weshalb Chucky sich schnell eine neue Strategie einfallen lassen muss.
Die Handlung ist unterm Strich recht spannend geraten und wird auch mit einigem Tempo durchgezogen. Gelegentlich treten zwar ein paar Längen auf, was vor allem den Showdown betrifft, indem Chucky doch etwas zu oft wieder aufsteht. Dennoch bietet die Handlung Kurzweil und wird nicht langweilig. Die Sprüche Chuckys sind nicht allzu schwarzhumorig, nerven aber auch nicht im Gegensatz zum misslungenen vierten Teil.
Der Bodycount von „Chucky“ ist eher niedrig, da der Film mehr auf seine Handlung und weniger auf plakatives Metzeln angelegt ist. Die Mordszenen sind meist recht spannend geraten, lediglich der Mord an dem Komplizen wirkt eher unspannend. Hier hätte man doch die Spannungskurve mehr anziehen können. Im Gegensatz dazu ist vor allem die Szene in dem Auto recht spannend und actionreich geraten. Allzu hart ist der Film nicht, mit blutigen Effekten wird gespart und vieles findet mehr im Kopf des Zuschauers statt.
Die Schauspieler sind alles in allem recht gut. Alex Vincent ist zwar anfangs etwas nervig, aber für einen Kinderdarsteller echt OK (da gibt es viel nervigere Bälger). Chris Sarandon und Catherine Hicks spielen recht gut und Brad Dourif als Charles Lee Ray sorgt in seiner kurzen Rolle am Anfang für einen kultigen Auftritt und als O-Ton-Stimme von Chucky hat er schon seinen Status weg. Die restlichen Darsteller sind auch in Ordnung.
„Chucky“ ist ein spannender Horrorthriller mit einer recht guten Handlung, der trotz einiger Längen dennoch ziemlich spannend geraten ist.