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Neben etablierter Horror- und Slasherreihen wie „Halloween“, „Freitag, der13.“ oder „Nightmare on Elm Street“ führt „Chucky“ schon fast ein stiefmütterliches Dasein, schaffte es bisher aber immerhin auf 4 Folgen, die qualitativ arg schwanken und erst mit Ronny Yus ironischer Reanimierung wieder überzeugen konnten. Der Ursprung des fiesen Pinocchios entpuppt sich als zwar unterhaltendes gradliniges B-Movie, lässt aber ein Argument vermissen, warum die Puppe später in Serie gehen sollte.

Die Story beziehungsweise der Ursprung „Chucky“ ist freilich phantastischer Natur, als die Seele des Killers Charles Lee Ray bei seinem Tod in eine kleine Puppe übergeht, die schon bald ein mörderisches Eigenleben entwickeln soll. Seinem neuen Besitzer, einem kleinen Jungen, tut er zunächst nichts, braucht er ihn doch für seinen teuflischen Plan, so dass alsbald ideale Opfer wie Babysitter das Zeitliche segnen dürfen. Auf Gore oder allgemein explizitere Darstellungen muss man dabei verzichten, spielt Regisseur Tom Holland doch lieber mit, spätestens seit „Halloween“ bekannter, Elementen, in denen der Mörder selbst nur als Schatten oder gar nicht zu sehen ist, um dann unerwartet, vorzugsweise in dunklen Räumen, zuzuschlagen.

So gruselig die ersten Minuten sind, in denen die Reaktionen der Puppe noch „normal“ ausfallen, langsam aber abstrakte Ausmaße annehmen, so schnell entschwindet die Spannung aber, als wir wissen, dass die durchaus selbstständig handeln und morden kann. „Chucky“ verliert mit seinem schwarzen Humor und dem drolligen Aussehen seine gefährliche Aura und verwandelt sich zusehends in einen Durchschnittskiller, wenn auch mit eigenartiger Hülle. Schon bald entwickelt sich eine schwarze Komödie, in der, auch dank der kurzen, gradlinigen Erzählweise, es zu keinen Durchhängern kommt.

Hin und wieder wird dabei die Logik außer Kraft gesetzt (Wer reißt schon, nachdem er ein Lachen gehört hat, die nächst beste Tür auf und feuert (ausgerechnet…) in den Gasofen?), aber insgesamt überwiegen doch die, dank Gestik der Puppe, auf eine perverse Weise unterhaltsamen Morde. Final wird’s dann, im trauten Heim, noch mal etwas radikaler, da auch die Erwachsenenwelt inzwischen Notiz vom kleinen Unhold genommen hat, der dies nicht sonderlich begrüßt und einige Anschläge überlebt, um dann doch, vorerst, zu Plastikbrei zu schmelzen.

Schauspielerisch wird eher solide Kost geboten, auch wenn der kleine Junge, ausgestattet mit nervtötender Synchronstimme, in seiner Naivität etwas überzogen agiert. Der Rest bleibt routiniert und füllt seine Rollen aus, was zu heutiger Zeit in B-Movies schon längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Fazit:
Netter, berüchtigter Puppenslasher, der aber wohl eher Genrefans anspricht und ansonsten etwas überbewertet wird. Die Idee eine besessene Puppe als Mordinstrument gilt aber dennoch als relativ innovativ und zig drei Fortsetzungen nach sich. Dank Humor und Inszenierung ansehbar, aber Spannung und Gnadenlosigkeit lässt Wünsche offen.

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