Ein Killer kann kurz vor seinem gewaltsamen Ableben seine böse Seele in eine Puppe transferieren, so daß er fortan in neuer Gestalt weitermorden kann...
"Chucky - Die Mörderpuppe" ist ein kleiner, aber feiner Horrorfilm. Die Effekte können sich sehen lassen, auch wenn sie nach heutigem Ermessen wohl eher als veraltet bezeichnet werden können. Der Film besitzt eine gehörige Portion Spannung, und das Finale ist herrlich nervenaufreibend, wenn die Puppe in ihre Bestandteile zerlegt wird und dennoch noch nicht vollständig zerstört ist. Angenehm hebt sich "Chucky" von anderen Horror-Produktionen ab, indem hier auf harte Szenen verzichtet wird und Suspense an erste Stelle rückt. Wegen der FSK-18-Fassung habe ich mir vor dem Anschauen des Films eine grausame Blutorgie versprochen, aber im Nachhinein ist diese Altersfreigabe als übervorsichtig zu bezeichnen.
"Chucky" ist also insgesamt ein netter Grusler, auch wenn die Schwächen unübersehbar sind. Dieses Werk unterliegt im Laufe der Geschichte den gängigen Klischees des Genres. Wie in "Der weiße Hai" sieht man zunächst mit den Augen der lauernden Gefahr, so daß anfangs auch keine große Überraschung herrscht, wenn das erste Opfer mit einem Hammer im Kopf endet. Die Szene im Auto, als Chucky den Polizisten attackiert, bildet dabei die rühmliche Ausnahme. Sie ist sehr eindringlich und ungeheuer spannend. Doch rückblickend gesehen ist die Story nicht wirklich Neuland, nur daß der Killer hier in Gestalt einer Puppe auftaucht. Das Ende, in dem die Puppe zerteilt wird, ist letztlich auch nichts anderes, als wenn der totgeglaubte Bösewicht in einem anderen nervenzerfetzenden Reißer noch dreimal wieder aufsteht und somit noch für einige letzte Schreckmomente sorgt.
Schwachsinnig finde ich auch die Idee, daß der gemeingefährliche Mörder im Laufe der Zeit wieder zu einem Menschen aus Fleisch und Blut wird, weil sich seine Seele zu lange im Spielzeug befindet. Aber was soll's? Der Schluß beschert immerhin ein großes Finale, das neben Spannung auch noch eine Brise schwarzen Humor besitzt.
Fazit: Trotz einiger üblicher Klischees ist "Chucky" ein sehenswerter und spannender Film, bei dem man sich, wenn man möchte, auch ein bißchen gruseln kann. Wirklich nett!