"Chucky" ist (und will auch gar nichts anderes sein als) ein nettes B-Film-Horror-Vergnügen, der angenehmen Art und Weise. Eine relativ simple Geschichte wird hier flott herunter erzählt, wobei die Film-Logik gar nicht allzu viele Sprünge machen muß.
Da haben wir also den rücksichtslosen Killer mit Voodoo-Kenntnissen, der kurz vor seinem Ableben mangels vorhandener menschlicher Opfer seine Seele mal eben in eine menschenähnliche Kinderpuppe transferiert und fortan das mit ihm beschenkte Kind terrorisiert und seine Helfershelfer umbringt.
Das läuft ab wie ein gut geöltes Uhrwerk, wobei Regisseur Tom Holland nach Möglichkeit mehr auf Suspense als auf blutige Effekte setzt, ohne letztere ganz zu vergessen.
Im Rahmen der dramaturgischen Möglichkeiten spult er die Reihe der möglichen Opfer herunter und findet letztlich auch den Kniff, die Puppe auf ihren (kindlichen) Besitzer zu fixieren.
Dabei weisen eine Reihe nett inszenierter Höhepunkte dem Zuschauer den Weg.
Den größten Bombast legt man gleich an den Anfang, als den Beteiligten ein ganzer Spielzeugladen um die Ohren fliegt. Anschließend setzt man auf eine gehörige Portion Suspense, wenn Chucky das erste Mal aktiv wird, wir den Kleinen aber nicht sehen können. Im Mittelteil gerät eine perfekt ausbalancierte Mischung aus Action und Witz zu einer beinahe tödlichen Autofahrt mit dem mordlustigen kleinen Monster im Auto zum puren Vergnügen, bis beim unvermeidlich breitgetretenen Showdown Mutter und Sohn samt Polizisten zur Gegenwehr antreten.
Hier reizt der Film alle seine Möglichkeiten aus, noch einen draufzusetzen, auch als das Ding schon recht kaputt ist. Die Besetzung gibt sich sichtlich Mühe, nicht in Klischees zu ersaufen, wenn auch der Junge samt überaus ekliger Synchronstimme mit uns die Geduldsprobe macht.
Auch darf sich mit Fug und Recht gefragt werden, wieso diese erschreckend häßlichen Puppen so ein großer Verkaufsschlager sind. Auch im nicht besessenen Zustand wirken die "Good Guy"-Puppen dermaßen unheimlich, daß meine Vorliebe für Stofftiere ausreichend begründet ist.
Effektetechnisch hätte es noch etwas mehr sein dürfen, aber allein der erste Mord an der "Tante" ist in seiner Kürze heftig genug und Blut gibt es auch danach noch dann und wann. Beeindruckend dann aber doch, wieviel Schwierigkeiten die großen Erwachsenen mit der Puppe haben. Chucky selbst ist hinreißend widerlich, wenn er dann zunehmend vermenschlicht.
Ein grundsolider Film, der nicht in Blut ersäuft, sondern mehr auf Spannung setzt und dieses Ziel auch erreicht.
Natürlich nichts besonderes, aber angenehm im Gebrauch. (6/10)