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Frankreich - 3 Männer sind unterwegs um Giftmüll in Fässern zu entsorgen. Was eignet sich besser als eine alte Gruft? Nebenbei kann man noch ein wenig Leichenfledderei treiben und so sein Taschengeld aufbessern. Doch ein Erdbeben macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Denn die Erderschütterungen lassen eines der Giftfässer umkippen und die Toxide können sich in Form von Dämpfen in der Gruft breit machen....dadurch werden die inne liegenden Toten geweckt; Catherine Valmont, vor 2 Monaten erst verstorben erwacht und tötet erst einmal die Männer, bevor sie - sich erinnernd - zurück zu dem Ort ihres Todes, das Familienschloss begibt. Dort führt die Maklerin gerade Verkaufsgespräche, um das gute Stück wieder an den Mann zu bringen. Derweil ist Catherine schon im Schloss und fängt an sich zu erinnern...eine Spieluhr weckt die Erinnerung und Sehnsüchte an ihre beste Freundin Helen, mit der sie gar Blutsschwesternschaft schloss. Woanders. Eine andere junge Frau (es ist Helen) ist gerade aus dem Urlaub(?) zurückgekehrt und auch sie überkommt eine Erinnerung an Catherine. Als sie im Schloss anruft geht Catherine ans Telefon und anstatt selber lässt sie die Spieluhr sprechen. Daraufhin kommt Helen ins Schloss und findet ihre angeblich tote Freundin blutüberströmt inmitten von Leichen. Was sie nicht weiss ist, dass Catherine eine Untote ist, die nur nach Menschenblutgenuß ihre grausamen Schmerzen unterdrücken und am Leben bleiben kann. Dies will sie nicht wahrhaben, verhilft ihr jedoch am Leben zu bleiben...

Jean Rollin gelang mit "Living Dead Girl" ein moderner Klassiker des Vampirfilmes, der anders als seine "Vorgänger" an das Thema rangeht. Behutsam und sehr mitfühlend wird Catherine porträtiert. Sie ist ungewollt von den Toten auferstanden und weiss zunächst nicht, was mit ihr los ist. Das Vampirdasein ist für sie eine Qual und sie wünscht sich nichts sehnlicher als den Tod, der ihr verwehrt bleibt. Eine ganz tolle Darbietung der Schauspielerin. So spielt der Film auch die größte Zeit über im Schloss; das mag wichtig sein, da Catherine ein Vampir ist, der seine Todesstätte nicht verlassen darf, jedoch erhöht es nicht die ohnehin kaum vorhandene Spannung. Was da fehlt wird durch Atmosphäre weggemacht. Das Schloss, die ruhigen Bilder, das dezente Weiss, in dem die Darstellerinnen meist unterwegs sind und vor allem die einfühlsame Musik muten an. Im krassen Gegensatz dazu stehen die krassen Splatterszenen, die damals zum Verbot des Filmes führten. Zwar sind es nicht viele, viele sind auch sehr......dillethantisch und billig aussehend (Augen ausstechen), jedoch nie ihrer Wirkung verfehlen. Zusammen mit den Nacktaufnahmen eine sehr...kunstvolle Wirkung; zuerst dachte ich das noch eine Lesbenszene kommt, aber leider nichts dergleichen. Dennoch sehr "erotisch" und 1000 x ansprechender als die Symbiose aus nackter Haut und Blut wie beispielsweise bei "Der Todesengel".

Fazit: Ruhiger Vampirstreifen mit stellenweise ziemlich drastischen Bluteffekten und einer anmutenden Erzählweise!

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