Lady Dracula lässt sich nur sehr schwer einer Kategorie zuordnen. Es handelt sich bei diesem Film aus einer Mischung zwischen Drama, Zombie und Vampirfilm, mit etwas Erotik und einigen sehr blutigen Effekten.
Dabei fängt der Film eher wie ein typischer Zombiestreifen an: Ein paar Kleinkriminelle wollen einige Fässer mit chemischem Abfall in einer Familiengruft entsorgen, und sich nebenbei gleich mal als Grabräuber betätigen. Blöd nur das gerade jetzt eines der Fässer umkippt und einige giftige Gase entweichen, durch welche die verstorbene Catherine zu neuem Leben erwacht und sich auch sogleich an den Grabräubern auf blutige Weise rächt.
(Achtung: Bei dem ganzen Geschehen gibt's gleich zwei größere Logikfehler: Warum schaut Catherine selbst zwei Monate nach ihrem Tod so aus, als hätte sie sich nur kurz schlafen gelegt, und wieso erwacht nicht auch ihre Mutter zu neuem Leben, obwohl auch sie mit den giftigen Gasen in berührung kommt?)
Im nächsten Abschnitt verliert der Film aber erst mal an Tempo. Nun wird die starke Verbundenheit die Catherine bis zu ihrem Tod mit ihrer Freundin Helene hatte aufgezeigt, und wer sagt's (?): Just in diesem Moment kehrt diese auch zurück um Catherine beizustehen.
Mit dem Auftreten Helenes kommt aber auch gehörig Konfliktpotential in die Geschichte: Helene will unbedingt ihrer Freundin helfen, indem sie die Spuren von Catherines Blutdurst beseitigt und sich sogar auf die Suche nach neuen Opfern für sie macht. Catherine hingegen möchte nicht mehr als lebende Tote weiterleben, und schon gar nicht ständig Menschen zum Zwecke ihrer Selbsterhaltung töten.
Insgesammt hat der Film seine Stärken in der sehr eigenwilligen, bedrückenden Stimmung. So ist er grade in der ersten Hälfte sehr dialogarm (vor allem da unsere Hauptperson erst wieder das Sprechen lernen muss), und anstatt nur auf übertrieben viele blutige Effekte zu setzen (welche dann allerdings einen hohen Härtegrad aufweisen und viel Blut beinhalten), wird vor allem auf die Atmosphäre viel Wert gelegt. Auch kann man kann das Leiden Catherines sehr gut nachempfinden und der Konflikt zwischen ihr und Helene ist äußerst gelungen dargestellt worden.
Als weiteren lobenswerten Punkt muss die Entwicklung der Hauptcharaktere genannt werden. Die Entwicklung Catherines vom blutrünstigen Monster zurück zu einem Menschen ist mehr als nur überzeugend.
Als einzig negative Aspekte sind mir nur die Längen zu Beginn der Story und die vielleicht nicht ganz so ideal besetzte Helene aufgefallen.
Dennoch: Lady Dracula ist einfach nur spitze, vor allem auch wegen des bedrückenden, offenen Endes.