Review

Wahrheit in jedem

"Rashomon" erzählt ein paar Geschichten,
ein Original wie dieses wird man selten sichten.

Von Wahrheit und was wir für sie halten,
ein Meisterstück wie dieses sollte keinen spalten.

Die Realität ist schon ein seltsames Wesen,
Kurosawas Wegweiser ist in jeder Beziehung handverlesen.

Wer lügt, wer nicht, alles rückt nach hinten,
ein anspruchsvolles Panoptikum, eigentlich ganz ohne Finten.

Mifune und Akira, der Beginn eines legendären Paares,
um ihn endlich im Kino zu sehen, zahle ich eine Menge Bares.

"Rashomon" hat mehr inspiriert als man aufzählen kann,
er schlägt mich immer wieder in seinen Bann.

Nicht wegen der Geschichten, nichtmal wegen seiner Stars,
eher wegen einer Wahrheit, die man oft nur merkt spät in Bars.

Wie stelle ich mich dar, wie verdrehe ich meine eigenes Bild?
Ist diese sonderbare Wirklichkeit nicht eine Art Schild?

Vom Schönreden und Spotten, vom Trauma und Wunsch,
unsere Seele bleibt ein undurchdringlicher Sumpf.

Welches Gericht der Welt will da die Wahrheit destillieren?
Sieht man es heiß oder ist man kurz vorm erfrieren?

Checke deine Erinnerungen, bist du ehrlich zu dir selbst?
Oder bist du dir sicher, dass du durch dieses lehrreiche Muster fällst?

Kurzweilig und weise, "Rashomon" ist ein Viereck des cineastischen Glücks,
wenn du schlau bist, du dir schnell deine persönliche Wahrheit aus ihm pflückst.

Ein Grundpfeiler des Kinos, ein Werk dass jeder einmal sehen sollte,
mehr als Film, ein Lehrstück, dass über die westliche Welt wie ein Tsunami rollte.

Interessierst du dich fürs Kino, dann hast du keine Ausrede mehr,
nach diesem Denkanstoss fühlst du dich das Gegenteil von leer.

Subjektivität und Mythos, Objektivität und Gefühl,
es geht immer im Kreis, wie eine rostige Mühl'.

Details
Ähnliche Filme