Irgendwo um 1900. Professor Bondi, ein Künstler, der historische Wachsfiguren fertigt, wird durch einen Brandanschlag, bei dem seine Werke vernichtet werden, an den Händen verletzt. Dennoch taucht er bald wieder als Direktor eines neuen Wachsfigurenkabinetts auf. Doch hinter der Fassade als biederer Geschäftsmann brodelt es: Bondi ist auf Rache aus an all jenen, die er für sein Schicksal verantwortlich hält. Die Körper seiner Opfer verarbeitet er zu seinen ach so berühmten Figuren und Susi Allen steht als Nächste auf seiner Liste, denn sie ist die „perfekte“ Marie Antoinette...
„House of Wax“ ist einer jener Filme, die Vincent Prices Ruhm als Horrorfilm-Star gefestigt haben und die man unweigerlich mit seinem Namen verbindet. Inhaltlich fast ein szenengetreues Remake des 1933er „Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts“, überrascht die 1953er-Version denn auch mehr auf seiner technischen Seite: „House of Wax“ ist nämlich einer dieser berühmten 3D-Klassiker aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, die einen Kinobesuch angesichts des aufstrebenden Fernsehens wieder attraktiver machen sollten. Das Kuriose dabei ist, dass Regisseur André de Toth überhaupt nicht räumlich sehen konnte, weil er einäugig war. Dafür ist ihm aber einiges an Schauwerten gelungen! Höhepunkt der Handlung ist zweifelslos die Desmaskierung Bondis und das Finale mit dem „Bad im Wachs“. Gruselig wird es aber schon vorher, denn die Szenen, in denen Bondi durch nebelverhangene Straßen Susi jagt, garantieren hübsch altmodische Gänsehautspannung. Heute wirkt „House of Wax“ natürlich viel beschaulicher, bleibt aber immer noch ein früher Meilenstein des Genres, der so manche Formel für spätere Erfolgsfilme in Ansätzen bereit hält.
Dieser Klassiker des Genres, der bei seiner Kinoauswertung und bei der DVD-Erstauflage noch „Das Kabinett des Professor Bondi“ hieß, ist nun unter seinem OT auf BD (1,33:1 bei 16:9 und mit dem 1933er-Original quasi zum Vergleich als Extra) erschienen und in 3D zu bewundern (nicht „farblos“ anaglyph sondern „heutiges“ 3D; bedingt durch ruhige Kamerafahrten und lange Einstellungen räumlich sehr gut und natürlich; einige wenige dafür aber gezielte Pop-Outs und für einen derart alten Film erstaunlich scharf und mit kräftigen Farben). Des weiteren mit Phyllis Kirk, Frank Lovejoy, Charles Bronson u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin