So so! Slasherfilme aus deutscher Produktion...
Da fallen mir zwar einige grenzdebile Streifen aus den Siebzigern oder auch frühen Achzigern ein, aber eigentlich nix neueres, bis ich kürzlich in meiner Videothek auf "Anatomie" stieß. Die Handlung hörte sich nicht schlecht an und ich beschloß, die DVD auszuleihen. Nicht daß mir aufgefallen wäre, daß der Film aus dt. Produktion stammte, auch mit dem "Star" des Films Franka Potente konnte ich nicht wirklich viel anfangen. Ich lieh mir den Streifen bloß aus purer Langeweile aus und wurde recht positiv überrascht.
Die Handlung über eine Medizinstudentin, die bei ihrem Heidelberg-Aufenthalt auf einen Geheimbund von Anti-Hypokraten stößt ist wirklich spannend inszeniert und überzeugt vor allem immer wieder eingestreute fiese kleine Szenen wie die, des aus der Narkose mehr oder weniger erwachenden Patienten, der im Laufe seiner Aufwachphase so langsam mitkriegt, daß er eigentlich schon seziert auf dem OP-Tisch liegt. Hier wird, finde ich, recht gut mit Ängsten von Zuschauern gearbeitet. Vor allem lebensnahen Ängsten.
Wenn ich sehe wie Zombies oder sonstwelchen Kreaturen reihenweise die Köpfe oder sonstwas abgeschossen wird ordne ich sowas halt als Phantasie ein.Macht zwar Spaß, ist aber total irreal. Hingegen die Vorstellung, daß irgendein Psycho an mir herumdoktert oder auch schneidet, ich dies nur narkotisiert und unfähig mich dagegen zu wehren mitkriege jagt mir doch einige Schauer über den Rücken.
Aus dieser Konstellation bezieht "Anatomie" für mich seinen bis jetzt zumindest einmaligen Reiz.
Die sonstige Handlung und die DarstellerInnen sind überwiegend durchschnittlich, wirken aber in der Gesamtinszenierung durchaus unterhaltsam und lassen keinerlei Langeweile aufkommen.
Seit dem Ausleihen ist nun einige Zeit vergangen und inzwischen habe ich mir die DVD auch gekauft, der Film ist trotz mehrmaligem Ansehen immer noch spannend und sogar Benno Fürmann, der inzwischen ja überraschenderweise mit "Sin-Eater" zu Hollywood-Ehren kam, überzeugt immer noch als Bösewicht.