Chaney, ein wortkarger Einzelgänger, taucht wie aus dem Nichts auf und schließt sich mit dem Zocker und Boxpromoter Speed zusammen, um an Straßenkämpfen mit blanken Fäusten teilzunehmen.
Bald gerät Speed durch seine Wettleidenschaft in Schwierigkeiten. Chaney muss ihn wahrlich herausboxen...
Walter Hills Erstlingswerk ist ein gelungener Einstieg, nachdem er bei diversen Größen aus dem Regiefach gelernt hatte.
Bronson (mal wieder im Doppelpack mit Ehefrau Jill Ireland) und James Corburn sind ja im Grunde schon die halbe Miete.
Beide agieren auf ihre Weise sehr gut und tragen den Film. Bronson (mal ohne Schnauzbart) ist mal wieder der wortkarge Einzelgänger, der ab und an einen trockenen Spruch ablässt, aber eigentlich immer überlegen und kontrolliert daherkommt. Super gespielt, klasse am Anfang eingeführt und mit ebenso mysteriösem Abgang. Der Rest wird von Bronsons Mimik erledigt. Corburn ist der zockende Promoter Speed mit großer Klappe. Immer ein Spruch auf den Lippen, spielsüchtig und ständig auf der Suche nach der großen Chancen und Geld. Die beiden ergänzen sich fabelhaft, wenn sie auch eher Gegenpole sind.
Der restliche Cast überzeugt durchgehend (Jill Ireland sieht mal wieder wie ein gemeißeltes Kunstwerk aus) und füllen die Rollen gut aus.
Die Kulisse zu Zeiten der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren ist gekonnt rekonstruiert und wunderbar eingefangen worden. Speziell New Orleans erweist sich hier mit seinen Bauten, Menschen und Musik als gelungener Schachzug.
Dazu setzt Walter Hill immer wieder gekonnt das Cinemascope Format ein (z.B. bei den Kämpfen) oder verwöhnt mit schönen Perspektiven (der Kampf gegen Brion James in der hohen quadratischen Arena) und lässt dazu immer wieder Elemente aus dem Western einfließen.
Der Soundtrack passt zum Jahrzehnt und plätschert unauffällig im Hintergrund mit.
Der Story selber ist sicher nicht die originellste und ist ein wenig um die Kämpfe herum gestrickt, aber bei dem Thema absolut ausreichend.
Die Faustkämpfe sind dann auch das inszenatorische Sahnehäubchen des Films. Wenn auch die Akteure ab und an zu viel "auf die Mütze" bekommen, sind die Kämpfe doch sehr realistisch und ohne Schnick Schnack inszeniert und überzeugen auf der ganzen Linie. Hier arbeitet dann auch die Kamera hervorragend die Dynamik zwischen den beiden Gegnern heraus.
Ein wirklich netter Film über oberflächliche Freundschaft, die sich aber zu den damaligen Zeiten schnell als nichtig herausstellt. Die Kämpfe sind natürlich das "Herzstück", wodurch ein wenig der Tiefgang vernachlässigt wurde.
Bronson trägt ganz klar als wortkarger, mysteriöser Einzelgänger den Film und wird um Corburn anständig erweitert. Sicher noch kein "richtiger" Walter Hill Film, wie er sie später ablieferte. Dafür bekommen Bronson Fans einiges geboten, inklusive hervorragender Kulisse, Atmosphäre und einem nicht allzu "ausgelutschtem" Thema.