Review

"The Ghost" aka "Dead Friend" ist der dritte Streifen des Horrorsommers 2004 den ich nun gesehen habe, leider bis jetzt der Schwächste. Der verhaltene Erfolg am Box-Office ( mehr als 1.000.000 Besucher ) ist wohl mehr auf die attraktive Besetzung zurückzuführen als auf ein intelligentes Drehbuch.
Die populäre Kim Ha-neul begibt sich zum ersten Mal unter die Geister, Sängerin Bin aka Jeon Hye-bin kullert passend mit ihren grossen Augen, Nam Sang-mi ist ein wenig unterbeschäftigt und Jin Ryu ( bekannt aus TV-Serien ) gibt sein Kinodebut. Dennoch blieb mir als einzige Actress Shin Yi in Erinnerung ; sie hatte eine eindrückliche Szene in der sie recht gut den blanken Horror rüberbrachte und zu überzeugen wusste.

Der Film startet mit einer Geisterbeschwörung, ein Witchboard wird von Eun-jeong ( gespielt von Lee Yun-ji ) mit elektronischer Hilfe zum Leben erweckt und der Schreck bei den insgesamt drei Mädchen ist gross, als Eun-jeong´s ältere Schwester Eun-seo ( gespielt von Bin ) plötzlich in der Türe auftaucht und dem Spuk ein Ende macht. Sie leidet in letzter Zeit unter Schlafstörungen, jagt die drei Mädchen ins Bett um im Laufe der Nacht in der Küche des Hauses auf mysteriöse Art ums Leben zu kommen. Sie scheint obwohl eigentlich unmöglich ertrunken zu sein.
Dann lernen wir Min Ji-won ( gespielt von Kim Ha-neul ) kennen. Sie lebt allein bei ihrer Mutter ( gespielt von Kim Hae-suk ) und hat ihr Gedächtnis verloren. Ihr einziger Freund Park Jun-ho ( gespielt von Jin Ryu ) ist mit ihr zusammen am College und leidet ebenso wie auch ihre Mutter unter der Absicht Ji-won´s ins Ausland gehen zu wollen. Auch Min Ji-won leidet neuerdings unter Schlafstörungen und hat Halluzinationen. Da taucht Eun-jeong bei Ji-won am College auf und zeigt ihr ein Foto auf dem vier Freundinnen zu sehen sind. Eine davon ist ihre tote Schwester Eun-seo, dann Ji-won selber und zwei andere Mädchen, die alle an der Rang-Rim-Highschool dicke Freundinnen gewesen seien. Schnell wird klar, dass diese Gruppe ein dunkeles Geheimnis umgibt und ebenso schnell sterben die beiden anderen Mädchen Mi-kyeong ( gespielt von Shin Yi ) und Yu-jeong ( gespielt von Jeon Hie-ju ) ebenfalls unter mysteriösen Umständen.
In der Folge rollen wir dann mit Ji-won das dunkle Geheimnis dieser Clique auf, eine gewisse Su-in ( gespielt von Nam Sang-mi ) scheint dabei der Schlüssel sowohl für ihren Gedächtnisverlust als auch für die Morde zu sein.

Und wieder beglücken die Koreaner uns mit einem langhaarigen Geist, er spukt in Träumen, in Räumen, in Kinos und tropft verdächtig oft den Boden mit Wasser voll. Daneben scheinen die Opfer obwohl eigentlich unmöglich alle ertrunken zu sein. Was da wohl Schlimmes hinterstecken könnte?
Die eigentliche Story von "Dead Friend" ist ungefähr so dünn wie eine Alufolie, daneben wird sie sehr kompliziert erzählt und hätte gerade was den Twist am Schluss angeht, immenses Potential gehabt. Aber statt sich auf diesen Konflikt der beiden Seelen zu konzentrieren und den Werdegang auszuloten, die Freundschaften auszuarbeiten und die Verführungen des plötzlichen Reichtums aufzuzeigen, beschränkt sich der Film auf einige wenige gute Schocksequenzen. Daneben kopiert er eindeutig die Inneneinrichtung des Elternhauses von Ji-won aus "A Tale of two Sisters".
Auch hinterfragt niemand die mysteriösen Todesfälle genauer, selbst in einer abgeschlossenen Zelle darf jemand wohl festgebunden auf einem Bett einfach so ertrinken, obwohl weit und breit kein Wasser vorhanden ist.
Das alles strapaziert mir die Logik einfach zu sehr und obwohl mal wieder glasklar produziert und auch passabel gespielt, werden das diesmal nicht mehr als 5 Punkte.
Eine attraktive bzw. populäre Besetzung alleine macht halt noch keinen guten Film und wann wird endlich jemand die schwarzhaarigen Geistermädchen in Rente schicken?

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