Nikita baut Mist. Voll gepumpt mit Drogen knallt sie einige Polizisten ab und wird zu lebenslanger Haft im Knast verurteilt. Dort bekommt sie eine Todesspritze, welche nur zur Ablenkung gedacht war. Als Nikita zu sich kommt, wird sie von dem charmanten Bob über ihre jetzige Situation aufgeklärt: Sie wird dem Staat dienen und als Profikillerin ein Leben führen, oder sie wird wirklich exekutiert. Nikita nimmt an und erlebt viele Abenteuer.
Mit Nikita schuf Luc Besson eine interessante Figur, die innerhalb von kurzer Zeit das obligatorische US-Remake und sogar eine eigene Fernsehserie nach sich zog. Anne Parillaud gibt die innerlich gespaltene Antiheldin, die zwischen ihrem neuen Job als undercover Killerin der Regierung und ihren Gefühlen und Ansichten hin und her schwankt.
Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg, denn als Action Opener sehen wir sie noch als Junkie, die dringend nach einem Schuß verlangt, und drei ihrer wenig sympathisch aussehenden Kumpels beim Überfall auf eine Apotheke, was am Ende drei tote Cops, drei Gangster weniger und einen langjährigen Knastaufenthalt bedeutet, bis sie eben das ungewöhnliche Jobangebot von Vater Staat bekommt (kann man ja schließlich schlecht offiziell in der Zeitung ausschreiben).
Besson teilt dabei die Story in etwa drei Stränge auf. Der Weg in den Knast, die Ausbildung zur Killer Queen und eben die tatsächlich durchgeführten Einsätze außerhalb. Dabei steht gar nicht mal so die Action im Vordergrund, sondern auch viel Menschliches der Protagonistin. Sei es das Techtelmechtel mit Mentor Bob, oder auch das Verhältnis zum späteren Freund, ohne ihn ihre wahre Identität preiszugeben.
Parillaud nervt dabei zwar gelegentlich mit ständigem sprunghaftem Wechsel zwischen verletzlich und rebellisch und ein wenig mehr an Action hätte der Film sicher auch vertragen, dennoch kann man sagen, das hier gelungenes Euro-Kino stattfindet.
7/10