Die Story in Kürze: Die durch Drogen völlig vernebelte Nikita tötet bei einem Überfall skrupellos mehrere Polizisten. Sie wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei ihrer Festnahme und Verurteilung wird Sie auffällig durch ihr agressives Verhalten. Dies scheint die Aufmerksamkeit einiger Leute erweckt zu haben. Denn schon am darauffolgenden Tag wird Sie offiziell für Tod erklärt und findet sich in einem geheimen Ausbildungslager für Attentäter der Regierung wieder. Die Wahl zwischen Sterben oder Kooperation fällt unschwer aus. Sofort zeigen sich ihre ausgeprägten Talente und Fähigkeiten im Kampf, Umgang mit Waffen, Schauspielerei uvm.. Ausgestattet mit allem was man als Agentin so braucht wird Sie ins zivile Leben unter falscher Identität entlassen. Der Nachteil an dieser "Begnadigung", sie muss unter dem Losungswort "Josefina" ständig abrufbereit bleiben, was mit ihrem Privatleben nicht ganz einfach unter einen Hut zu bringen ist...
Mit "Nikita" zeigen die Europäer, dass sie durchaus in der Lage sind Hollywood-Filmen die Stirn zu bieten. Die Schauspieler und die Atmosphäre sind allererste Sahne. Action und Spannung auf höchstem Niveau, eine knackige Filmmusik, ausgezeichnete Kameraführung, eine nicht vorhersehbare Story... zweifelsohne spielt Nikita in der obersten Liga der Action-Thriller. Die Hauptdarstellerin verkörpter bestens ihre Rolle als wilde, unberechenbare Killer-Raubkatze. Ein absolutes "Muss-See" für Freunde des Gewalt-Action-Kinos ist die Szene mit dem "Cleaner" (gespielt von Jean Russo). Er spielt den eiskalten, hartnäckigen Profi-Killer, der Leichen mit Säure in der Badewanne verschwinden lässt sowie einsteckt und austeilt ohne mit der Wimper zu zucken - einfach köstlich!
An der vollen Punktzahl schlittert "Nikita" vorbei, da einige wenige Szenen storytechnisch nicht voll ausgereift und durchdacht sind. Kann es sein, dass man monatelang eine Beziehung führt, ohne die Vergangenheit seiner Partnerin zu kennen? Kann es sein, dass man (trotz Schalldämper) nichts von Schüssen aus einem Scharfschützengewehr hört, obwohl man sich direkt im Zimmer nebenan befindet? Warum bemerkt niemand am Gesicht und den Körperbewegungen, dass eine Frau als Mann verkleidet ist? Das Ende ist stilvoll, stellt aber für meinen Geschmack einen etwas zu harten Schnitt dar. "Nikita" kann man sich durchaus sogar zweimal ansehen ohne, dass der Film langweilig wird. Positiv fiel auf, dass der Patriotismus ausgespart wurde - es wird nicht weiter erwähnt für welchen Staat oder welche Regierung hier gearbeitet wird.
Fazit: Hervorragend gemachter Actionthriller - ein Stern am Himmel des europäischen Kinos. (8.5/10)