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Die Reporterin April O'Neil (Judith Hoag) berichtet über eine Verbrechenswelle, die New York heimsucht. Grund dafür ist die ominöse Foot Gang, doch die Polizei unternimmt nichts. Erst als die Angelegenheit auszuarten droht, trifft die Frau auf vier mutierte Ninjaschildkröten, die sich gegen das Verbrechen stellen. Als dann deren Mentor Meister Splinter (gesprochen von Kevin Clash), eine (ebenfalls mutierte) Ratte vom Oberbösewicht Shredder (David McCharen) entführt wird, gerät alles aus den Fugen...

Als Verfilmung eines Comics macht der Film seine Aufgabe erst einmal recht gut: Die urbane, leicht düstere Atmosphäre wird gut eingefangen. Man sollte als Grundlage aber nicht die ernsteren Bisley-Comics heranziehen; mit seinem Humor bleibt der Film nämlich ausgesprochen kindertauglich. DiteTurtles (->Schildkröten) besitzen einen ausgeprägten Wortwitz und tendieren dazu, Situationen nicht besonders ernst zu nehmen. Daher kommen die dramaturgisch tiefgreifenden Szenen auch bisweilen künstlich rüber. Das mag aber auch daran liegen, dass die Protagonisten eben Schildkröten sind.

Die Glaubwürigkeit wird aber im Rahmen des Möglichen durchaus aufrecht gehalten: Die Schildkrötenkostume sind schön modelliert und an die Gummihaut gewöhnt man sich. Die Ratte Splinter hat es da schon eher schwer, zu überzeugen, und Obermotz Shredders Outfit befindet sich noch geradeso im Toleranzbereich. Die Sets (Kanalisation, düstere Straßen, verlassenes Haus...) sind bis auf weiteres ausgesprochen gut gelungen. Zusammen mit der stimmigen Musik wird eine eigene Atmosphäre erzeugt.

Hauptkritikpunkt ist die Story: Zwar sind die Figuren schön abgedreht und einige Charaktere warten mit etwas Tiefe auf, aber in der Geschichte gibt es unübersehbare Längen. Der Film tut sich schwer daran, dieses Manko zu kompensieren; auffälligstes Beispiel ist hier der Aufenthalt der Truppe in einem alten Haus. Planlos plätschert das Geschehen hier vor sich hin, ohne dass tatsächlich eine Entwicklung abzusehen ist. Insgesamt ist auch die Geschichte von Gut und Böse nicht berauschend. Und der Schluss ist sowieso eine herbe Enttäuschung.

Dafür gibt es ab und an Action: Während man in den kleineren Fights am ehesten über die Beweglichkeit der Turtles-darsteller in den Kostümen staunt, gibt es im Verlauf auch eine richtig gute Massenkeilerei (bevor ins verlassene Haus geflüchtet wird). Dieser Kampf ist in dieser Hinsicht definitiv das Highlight und gefällt mit kreativen Einfällen und wirklich viel Gekloppe. In der deutschen Tonspur finden sich dazu noch begleitende Tonsamples an, die die Härte des Geschehens entsprechend mildern.

Insgesamt ist der Turtles-Streifen ein unterhaltsames Vergnügen, welches ob seiner schlechten Story und dem zahlreichen eher platten Wortwitz zwar anspruchslos erscheint, aber mit einer gelungenen Atmosphäre, coolen Figuren und der gewissen Portion Action trotzdem eine adäquate Comicverfilmung darstellt.

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