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Die Tafelrunde des Horror

Nur zu gut kann ich mir vorstellen, was Anfang der 80er im Hause Cannon bei Golan und Globus abging: "Wir machen einen klassischen Gruselfilm. Story egal. Aber wir brauchen große Namen. Alle. Ich will den Dracula. Und den alten Mann aus Star Wars. Vincent Price wäre auch cool. Den alten Carradine habe ich letztens beim Essen getroffen. Will ich auch. Das Plakat haben wir schon. Das wird 'nen sicherer Hit!". Und zumindest was die die Besetzung betrifft haben die zwei verrückten Cannon-Chefs ihr Wort gehalten. Das war ein einmaliger Coup. Diese Legenden alle zusammen auf der Leinwand, in einer Szene, im gleichen Bild zu sehen, ist ein wahr gewordener Traum für jeden Horror- und Filmfan. Und alle liefern auch noch ab, wirken bespasst und fast wie in besten Zeiten. Danke dafür Cannon! Dass der restliche Film dagegen eher blass bleibt, kann man da fast verkraften... Es geht um einen Schriftsteller, der mit seinem Verleger wettet innerhalb von 24 Stunden ein spannendes Buch zu schreiben. Dazu verzieht er sich in eine einsame Villa, in der es auf einmal aber wesentlich mehr Besucher gibt, als eingeladen waren...

"Das Haus der langen Schatten" hätte ein absoluter Haunted House-Klassiker werden können, fast müssen bei der Besetzung. Ist er aber nicht ganz. Viel mehr spielt er wunderbar mit dem Genre und seinen legendären Namen. Wenn eine Legende nach der nächsten durch die Tür hereinkommt, dann muss man einfach jubeln, lachen, in Nostalgie schwelgen. Fast meint man das Schmunzeln sogar bei Carradine und Co. erkennen zu können. Die alten Herren wussten, dass sie die Hauptattraktion sind und dass sich der Grusler zu keiner Zeit vollkommen ernst nimmt. Teilweise erinnert die Schauerfarce sogar an "Clue". Wer ist der Killer, wen trifft es als nächstes, kommen noch mehr unsterbliche Horrorlegenden zur Hausparty? Die Twists sind allesamt vorhersehbar, richtiger Horror stellt sich trotz ein paar netter Morde nie ein und alles wirkt eher wie eine augenzwinkernde Weihnachtsfeier der Horrorlegenden. Eine Hommage an "House in Haunted Hill" und "Horror Express", an "Dracula" und "House of Usher". Spaß hat man nichtsdestotrotz und jeder Fan von klassischen Gruslern muss ihm zumindest einmal gesehen haben. 

Fazit: alle Legenden sind schon da - Cushing, Lee, Price, Carradine... muss ich wirklich mehr sagen? Die Geschichte ist öde, die Zutaten aber legendär. 

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