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Professor David Ash unterrichtet Psychologie an der Universität Cambridge, wo er sich auf die Aufklärung übersinnlicher Phänomene spezialisiert hat. Als er einen Brief der Haushälterin Tess erhält, die sich von Geistern bedroht fühlt, besucht er sie auf dem abgelegenen Landsitz, um sie von ihren Ängsten zu befreien. Doch vor Ort sieht sich der rationale Professor mit unerklärlichen Vorfällen konfrontiert. Noch mysteriöser sind die Bewohner des Hauses, allen voran die schöne und freizügige Christina, die ihm eindeutige Angebote macht, gleichzeitig jedoch auch erotische Beziehungen zu ihren beiden Brüdern pflegt. David kann sich ihrem Charme nicht entziehen und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich begibt.

Das Haunted jetzt nicht gerade eine Schlachtplatte, sondern eher in Richtung traditioneller britischer Mystery Grusel geht, läßtsich mühelos anhand der FSK 12 Freigabe und des eher unspektakulärem Covertextes erahnen. Zunächst beginnt das ganze recht sphärisch mit dem Ertrinken eines kleine Mädchens bei dem ihr Zwillingsbruder (der spätere Professor) nicht ganz unbeteiligt ist, durch einen Unfall in einem kleinen Teich, es gibt tolle Unterwasseraufnahmen, so kann es gerne weitergehen, nur tut uns Regisseur Lewis diesen Gefalle leider nicht.
Stattdessen blenden wir um auf einen englischen Landsitz in Sussex anno 1925, indem vermeintlich Geister ihr Unwesen treiben. Wir haben da eine seltsame Familie in der Brüder mit der Schwester knutschen und diese nackt malen, dazu die tattrige Tante die kurz vorm Wahnsinn zu stehen scheint, ein paar harmlose Gruselspäße, wie zufallende Türen, unerklärliche Feuersbrünste oder generell geisterhafte Erscheinungen. Die meiste Zeit wird allerdings mit der vermeintlichen Love Story zwischen Ash und der schönen Christina totgeschlagen, so das eigentlich jeglicher Grusel oder Stimmungsansatz sofort durch die kichernden beiden erstickt wird. Kate Beckingsale ist dabei eher nervig und beschäftigt für die zahlreichen Nacktszenen meiner Meinung nach ein Bodydouble.
Wenn denn mal gerade nicht geflirtet wird passiert meist wenig aufregendes, die 106 Minuten Laufzeit dehnen sich wie Kaugummi. Die meisten Mysteryfilme aus dem Genre sind ja prinzipiell ähnlich vom Tempo gelagert, aber hier hatte ich echte Schwierigkeiten den Film in einem Rutsch durchzuschauen. Atmosphäre dabei ist ja eine Sache, aber es sollte schon wenigstens ein bissele etwas passieren, zumal der ach so spektakuläre Schlußtwist eigentlich für jeden relativ einfach zu erahnen ist, so daß hier ebenso keine Überraschungaufkommt.. So dröselt sich alles, bis auf ein paar lichte Momente hier und da, höhepunktsarm dahin, die Schauspieler leisten zwar gute Arbeit und auch die Kulissen sind sehr liebevoll und authentisch gewählt, aber ich glaube spätestens in 14 Tagen wird sich niemand großartig noch an einzelne Szenen erinnern können.
4/10

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