Privatdetektiv Jack Chandler (Jay Richardson) ist darauf spezialisiert, in Los Angeles vermisste Personen aufzufinden. Sein aktueller Fall heißt Samantha (Linnea Quigley) und ist von zuhause weggelaufen. Parallel dazu erschüttern immer wieder Meldungen von brutal verstümmelten und zersägten Leichen die Stadt. Noch ahnt Jack nicht, dass dies mit seinem Fall in direkter Verbindung steht. Schnell findet er jedoch heraus, dass sich Samantha einer Sekte angeschlossen hat, die aus Prostituierten besteht und von einem Wahnsinnigen (Gunnar Hansen) geleitet wird. Die Sekte betet die heilige Kettensäge an, ein Glaube, der bis ins alte Ägypten zurückgeht. Die Motorsägen-Anbeter zersägen regelmäßig Freier, um ihrem Kult Opfer darzubringen. Jack sieht seine große Chance gekommen, dem Treiben der Verrückten Einhalt zu gebieten, doch schneller als ihm lieb ist, steht auch er einer ratternden Kettensäge gegenüber...
Als Trashliebhaber kommt man an einem Titel wie "Hollywood Chainsaw Hookers" kaum vorbei, da war Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Fred Olen Ray durchaus einfallsreich, ruft das Ganze doch sofort Erinnerungen an keinen geringeren Genreklassiker als "Texas Chainsaw Massacre" von Tobe Hooper wach. Dennoch sollte man hier kein Schlachtfest erwarten, vielmehr erwartet einen hier ein kleiner, aber feiner Low-Budget Streifen von einem Mann, der in diesem Gebiet schon mehr als genügend Erfahrung sammeln durfte. Ray darf in seiner Schaffensliste mittlerweile beinahe 100 Werke überblicken, die er seit 1971 inszenierte, wovon die meisten dem Horror, Low-Budget, Trash und auch Erotikgenre entstsammen. Für Vielfilmer F.O. Ray war "Hollywood Chainsaw Hookers" damals die 16. Regiearbeit, die er für ein Budget von ungefähr 50.000 Dollar in gut fünf Tagen auf Zelluloid bannte.
Erzählt wird hier eine, zumindest noch anfangs, klassische Detektivgeschichte, die sich sogar gewissen Fragmenten des "Film-Noir" bedient und sofort Erinnerungen an alte Genreperlen mit Humphrey Bogart & co. wachruft. Ein etwas heruntergekommener Detektiv sucht in der Stadt der Engel nach einer als vermisst gemeldeten Frau und bekommt es im folgenden Verlauf nicht nur mit einer Sekte, sondern auch mit allerlei ratternden Kettensägen zu tun. Dabei ist es gerade die typische Aufmachung eines Detektivfilms, die diesen Streifen so interessant macht. Die Voiceover-Begleitung von Jay Richardson als wortgewandter und cooler Schnüffler Jack Chandler passt herrlich in den altmodisch wirkenden Charakter des Streifens und erinnert immer wieder an Perlen des "film-noirs".
Ein Fundement für eine unterhaltsame Story ist also gegeben, was sich "Hollywood Chainsaw Hookers" auch zu Nutze macht, dauert es doch nicht lang, bis er die vollen Geschütze auffährt. Zeitgleich zu den Ermittlungen Chandler's wird man immer wieder Zeuge des blutigen Treibens der Sekte, einige Freier werden durch Motorsägen äußerst blutig aus dem Leben befördert, was aber stets sehr amüsant in Szene gesetzt wurde. Wenn die ratternden Mordutensilien Bekanntschaft mit den nichtsahnenden Opfern machen, spritzt das Blut meist in nicht abschätzbaren Litern, die Gliedmaße verteilen sich in allen Himmelsrichtungen. Handfesten Gore darf man dabei nicht erwarten, die rote Farbe spritzt nur fröhlich durch die Gegend und sorgt bei Splatterfans zwar für Laune, ist aber nicht weiter ernstzunehmen. Aus heutiger Sicht würde der Streifen deshalb garantiert mit einer Freigabe ab 16 Jahren weggkommen, schockierend ist hier im besten Fall die billige Machart, mit der die roten Fontänen in den undenkbarsten Winkeln durch die Gegend spritzen.
Das soll den Streifen jedoch nicht abwerten, im Gegenteil. Freunde des B-Movies und Trashliebhaber werden hiermit 75 höchst vergnügliche und lohnenswerte Minuten erleben, so viel steht fest. Obwohl man dem Streifen sein eher geringes Budget ansieht, macht er durchgehend Laune, was nicht zuletzt an der straffen Spannungslinie liegt, die dank der geringen Laufzeit stets präsent ist. Die Idee, die Handlung um einen Motorsägen-verehrenden Kult herumzuspinnen, dessen Anführer ausgerechnet Gunnar "Leatherface" Hansen aus "Texas Chainsaw Massacre" ist, ist so beknackt, dass sie letztendlich bestens funktioniert. "Hollywood Chainsaw Hookers" mag frei von wirklichen Highlights sein, ist aber ein symphatisches, kleines Filmchen voller sinnfreier Nacktszenen, einfallsreichen Dialogen und zündenden Gags.
Die Schauspieler passen durchweg in ihre Rollen, insbesondere gilt dies für Jay Richardson als nicht gerade wortkargen Privatschnüffler, dem ständig ein cooler Spruch über die Lippen geht und der der Hauptfigur das nötige Maß an Identifikation verleiht. Desweiteren darf man sich noch auf einige halbwegs bekannte Akteurinnen freuen, die damals dem einen oder anderen durchaus ein Begriff waren, so zum Beispiel Michelle Bauer oder Linnea Quigley. Treffend und ironisch ist letztendlich auch der Entschluss, die Rolle des Sektengurus keinem anderen als Gunnar Hansen zu geben, der ja schon in "TCM" den Umgang mit Kettensägen lernen durfte, dessen schauspielerisches Talent sich jedoch auf ein Minimum beschränkt.
"Hollywood Chainsaw Hookers" ist mit absoluter Sicherheit kein Überflieger und kein Meisterwerk. Dennoch hat Fred Olen Ray hiermit ein sehenswertes und symphatisches kleines Trashfilmchen geschaffen, das beinahe schon wie eine Parodie auf das Horrorgenre daherkommt. Bei einem derartigen Tits & Asses Gehalt, ausreichend Spannung und einem grendzdebilen Kettensägenkampf zweier halbnackter Frauen im Finale kann jedoch nur Freude aufkommen, so ist der Streifen auf jeden Fall eine lohnende Investition für Trash-Liebhaber, alle anderen sollten "Hollywood Chainsaw Hookers" meiden.