Der ultimative Slasher
Noch vor der Hockeymaske aber nach der Shatner-Maske, noch vor dem ganz großen Hype aber nach den eigentlichen Ursprüngen des Subgenres, noch vor den vielen Nachahmern aber nach Mario Bavas „Bay of Blood“, weit vor Metabrechungen aber nach dem Augenzwinkern, noch vor Ende der 70er gedreht aber erst in den glorreichen 80ern veröffentlicht, noch bevor Savini endgültig zum Goregott wurde aber schon nach „Dawn of the Dead“, vor den Klischees und Mustern aber doch mit klarer Marschrichtung… Diese Aufzählung könnte ich noch ellenlang fortführen. Doch im Endeffekt wurde über Cunninghams „Friday The 13th“ sehr wahrscheinlich schon alles geschrieben und gesagt - dennoch will ich nicht mit meinem Loblied auf diesen enorm wichtigen Slasher hinter dem Berg halten…
Erzählt wird natürlich vom Camp Crystal Lake, in dem ein sexgeiler Jugendlicher nach dem nächsten von einem mysteriösen Killer spektakulär niedergemetzelt wird… Was macht „Friday The 13th“ für mich dermaßen gut und besonders? Was hebt gerade diesen ersten Part, dieses Original, vom Rest nochmal ab? Was macht dieses damals von der Kritik oftmals verrissene Werk zu einem zeitlosen (?) Klassiker des Horrorgenres? Warum können Fans wie wir ihn immer wieder ansehen? Ein paar kleine Argumente sind mir bei der erneuten (ca. dreizehnten) Sichtung wieder mal besonders ins Auge gesprungen:
— famose Kills mit bis dato kaum gekannten, sehr realistischen und schmerzhaften Goreeffekten
— dumme, aber doch glaubhafte und irgendwie nicht unsympathische Kids
— legendärer Score (ch ch ch ah ah ah)
— Boobs!
— beschränktes, sehr atmosphärisches Blockhüttenfeeling
— Spannung und Spaß in top Balance
— gutes Final Girl
— sehr nachvollziehbar (für die Teens von damals wie heute)
— Kevin Bacon!
— creepy Miss Vorhees!
— wird nicht alt / kann man auch gut nebenbei laufen lassen
— Jumpscares in Perfektion
— perfekt für Autokinos
— gar nicht so sommerlich und schwitzig wie in Erinnerung
— genialer letzter Schock
— (vor allem damals ohne Vorwissen) sicher auch ein guter Krimi und Murdermysteryfilm (inklusive starker und logischer Auflösung)
— wie man schnell feststellen konnte: enormes Sequel- und Serienpotenzial!
— günstig zu produzieren - hohe Gewinnsumme
— klare Gialloeinflüsse
— gehört zur popkulturellen Grundausbildung
— ideale Lauflänge
— recht natürliche Babes
— durchaus deutliche Vorbilder und Interpretationen (Spielberg, Hooper, Bava, Hitchcock)
— eindeutig auf ein junges Publikum zugeschnitten
— hohes Tempo / hoher Bodycount
— rauer und ungeschliffener Look
— simple, hirnlose Unterhaltung (die in den Sequels noch auf die Spitze getrieben werden sollte)
— wie gemacht für Bier, Pyjama und Pizza
— clevere Kamera und Perspektiven
— man fühlt mit dem Killer, seinen Gedanken und dem (Beginn des) Mythos mit
Fazit: Quantensprung, Eckpfeiler, Wegweiser, Vater des „modernen“ (Camp-)Slashers. „Freitag der 13.“ ist nicht ohne Grund eine Legende seiner Zeit und startete eine der ertragreichsten Horrorfilmreihen aller Zeiten. Brutal. Unterhaltsam. Messerscharf. Auf den Punkt!