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Sean Cunninghams 80er-Jahre-Slasher "Freitag der 13te" darf getrost zu den Top 10 der Genrefilme gezählt werden. Zwar ist "Im Blutrausch des Satans" der Urvater dieser bluthaltigeren Art des Slashers, "Freitag der 13te" ist aber der publikere. Das mag daran liegen das "Im..." ein §131er ist und "Freitag" nur auf dem Index landete. Beide sind dennoch absolute Klassiker und dank ihrer - auch für die damalige Zeit - harten Effekte in dieser Hinsicht noch beachtlich..

Das Wasser reflektiert fade den am Himmel stehenden Vollmond. Camp Crystal Lake, 1958.
Inmitten einer der vielen Holzhütten ist eine Gruppe von Jugendlichen am fröhlichen musizieren.
Und wo Männlein und Weiblein aufeinander treffen, treten Paarungsinstinkte auf. Auf den Strohboden flüchtend merken sie nicht, dass sich ihnen eine Gestalt nähert, die sich schon seit einiger Zeit im Lager aufhält. Diese sinnt ihnen nach dem Leben - deren Ende auch das Ende des Prologes ist. Dabei kommen schon die szenetypischen Merkmale wie die "Ich-Sicht" oder - was ich besonders liebe - Morde in Zeitlupe zum Tragen.

Das Camp "heute" (damals 1980). Eine mit Rucksack beladene Trekkerin ist auf dem Weg zum "Camp Crystal Lake", da sie die dort für das leibliche Wohl sorgen soll. In einem naheliegendem Ort erfährt sie von der Legende um das "Camp Blood", wie das Ferienlager auch genannt wird. Als Jason Vorhees, eines der zu betreuenden Kinder, aufgrund unzureichender Aufsichtspflicht - jajaja immer nur das eine im Sinn: Sex, Drugs, Rock n Roll - im Crystal Lake ertrank, begannen im Umkreis des Camps Morde. Jason ist zurückgekehrt? - Nein, es ist Mrs. Vorhees, die seit dem Tod ihres Sohnen nur auf eines sinnt - Rache. Ganz stark gespielt von Betsey Palmer.
Diese mischt den Rest des Campes nach und nach auf...

Ja, "Freitag der 13te" ist wirklich ein Meilenstein.
Kaum eine andere Filmreihe innerhalb des Horrorgenres kann soviele Fortsetzungen aufweisen wie "Freitag der 13te". Es mag wohl an dem einfachen, wie wirkungsvollen Prinzipes des Slashers liegen, das sich bewährt hat. Der erste Teil der Reihe ist eine Ausnahme der meisten anderen Teile. Hier wird noch Atmosphäre gewahrt. Sean Cunningham fängt die Camperatmosphäre intensiv ein. Stimmige Dekors und ein nicht zu aufdringlicher Kunstnebel zeichnen die grüne und schöne Gegend, die das Camp darstellen soll. Diese eindrucksvolle Landschaft fängt die Kamera in guten Bildern ein

Die Musik und der typische "Freitag der 13te" - Theme (ki ki - ma ma) sind zeitlos (was wohl daran liegen mag, das sie immer wieder auftaucht) passen sich gut den tollen Bildern an und verleihen fast immer in den Schreckmomenten die passenden Klänge. Das das ganze in Mono passiert macht dem "Hörvergnügen" keinen Abbruch.

Denn passend auch DIE Geräusche, die immer dann erklingen, wenn Tom Savini seine F/X - Künste unter Beweis stellt. Diese sind, wie es sich für einen ordentlichen Slasher gehört, blutig und hart. Rückblickend auf die Zeit haben sie aber immer noch einen gehobenen Qualitätsstandart, sprich: sehen realistisch aus. Und es sind ein paar gute Sachen dabei: z.B. als Kevin Bacon mit dem Speer getötet wird. Weitergeführt wird der Effekt übrigens in "Jason goes to Hell". Doch der erste Freitag ist noch harmlos, viele Morde geschehen im Off. Im Finale gibt es aber alle Dezimierten noch in voller Pracht zu sehen. Somit kann und darf man nicht "Freitag der 13te" als stupiden Slasher ansehen. Dafür ist er viel zu auf "Story" und Charakterzeichnung aus, als das pausenlos mit Gedärmen um sich geworfen wird.

Die Darsteller sind auch gut, zumindest besser als das, was in manchen heutigen Slashern an schauspielerischen Leistungen geboten wird. Mitten in ihnen der noch junge Kevin Bacon, der wie gesagt den mit besten Mord stirbt.
Highlight ist jedoch Betsey Palmer - Mrs. Vorhees. Sie spielt die Rolle sehr eindringlich und intensiv und wirkt durchaus psychopathisch. Toll das sie nicht nur im Off töten darf, sondern sogar eine längere Zeit on agiert. Das Duell am Ende macht jedenfalls Spass.


Fazit: "Freitag der 13te" - Meilenstein des Slashers

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