Mörder hinter der Tür (1971)

Obwohl der Name Charles Bronson dick und fett auf dem Videocover steht, belegt Bronson hier eher eine Nebenrolle. Das ist derselbe Schwindel, wie uns das Cover selbst wohl glauben lassen will, es handele sich hier um einen Actionfilm.
Dabei geht es eher ruhig zu in dieser Art Drama. Anthony Perkins spielt den äußerlich ruhigen, aber innerlich verzweifelten Neurochirurgen Laurence, der herausgefunden hat, das seine Frau Frances (Jill Ireland) ihn betrügt und nun einen Weg sucht, um sie bestrafen.
Dabei kommt ihm ein völlig Fremder (Charles Bronson) gerade recht, der von einem Fischer ins Krankenhaus gebracht wird, weil er am Strand herumirrte und sein Gedächtnis verloren hat.
Laurence nimmt den Verwirrten mit nach Hause, zeigt ihm ein Foto seiner Frau, sowie Briefe ihres Liebhabers an sie. Er redet dem Fremden ein, er sei Frances’s Ehemann und wollte ihren Liebhaber beseitigen. Auf diese Weise bringt er den Fremden dazu, seinen eigenen Platz einzunehmen.
Auch wenn ein wenig mehr Spannung dem Film gutgetan hätte, kann ich nicht von einem schlechten Film sprechen.
Während Bronson hier endlich mal wieder den Beweis erbrachte, das er mehr spielen konnte als den einsamen Rächer, wirkt hier leider etwas fehlbesetzt als „Fremder ohne Erinnerung“, bringt aber seine Rolle sehr gut rüber. Seine Verzweiflung sowie seine Wutausbrüche wirken ungekünstelt und echt.
Jill Ireland ist nicht viel mehr als schmückendes Beiwerk und der Auslöser für die ganze Geschichte, hat also nicht viel mehr zu tun, als gut auszusehend-
Nur Anthony Perkins muss einem irgendwie leidtun: zeitlebens durfte er (seit Psycho) immer nur Gestörte spielen. Wenigstens ist er hier mal als Arzt, statt als Psychopath zu sehen.
Herausgekommen ist dabei ein Film, der wohl ein Thriller hatte werden sollen, aber durch teilweise langatmige Inszenierung eher wie ein TV-Krimi wirkt. Durch verschiedene Videotitel sollte der Film dem Videothekenkunden offenbar noch zweimal untergejubelt werden, was auf keinen besonders großen Erfolg schließen lässt.
Dennoch ansehbar.