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Regisseur Terence Young dürfte wirklich jedem ein Begriff, denn er durfte im ersten James Bond-Abenteuer "007 jagt Dr. No" Regie führen. Auch für "Liebesgrüße aus Moskau" und "Feuerball" verpflichtete man den in Shanghai geborenen Routinier. Jedoch gab es auch einige Projekte, die ihm höchstens durchschnittlich gelungen sind, dazu zählt auch der unbekannte "Kalter Schweiss". Gäbe es nicht Charles Bronson (Death Wish, Murphys Gesetzt) in der Hauptrolle zu sehen, wäre diese französisch italienische Kooperation in der Versenkung geblieben. Die Geschichte zu "Kalter Schweiss" entstammt der Novelle "Ride the Nightmare" von Richard Matheson.

Joe Martin (Charles Bronson) führt mit Frau Fabienne (Liv Ullman) und Stieftochter Michèle (Yannick Delulle) ein idyllisches Leben an der Cote d´Azur. Doch seine schreckliche Vergangenheit holt ihn ein, als plötzlich Captain Ross (James Mason) in seinem Haus auftaucht. Eigentlich will er sich an Joe rächen, da er ihn bei einem damaligen Gefängnisausbruch im Stich gelassen hat. Doch er braucht Joe, denn Ross und seine Leute wollen einen großen Drogendeal über die Bühne bringen. Fabienne und Michèle nehmen sie als Geiseln. Doch nicht mal das macht Joe gefügig. Er entführt Ross Freundin Moira (Jill Ireland) und dreht den Spieß rum.

Das Image des gnadenlosen Einzelkämpfers haftete Charles Bronson schon vor "Death Wish" an. Leider läuft "Kalter Schweiss" stets mit angezogener Handbremse. Joe Moran, jetzt Martin, hält sich mit der Vermietung seines Bootes über Wasser, seine dunkle Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, nicht mal seine Frau Fabienne weiss davon. In einer Rückblende erfahren wir, was damals beim Gefängnisausbruch passierte und warum Joe seine Kollegen im Stich ließ. Die wurden wieder eingebuchtet und wollen nun Rache. Der Beginn ist wirklich vielversprechend. Nicht nur die exotische Kulisse und einige hübsche Bilder überzeugen, sondern auch die Szene als Joe sich mit Fabienne im Haus verbarrikadieren muss. Was jedoch folgt, treibt dem Zuschauer nie die Schweissperlen auf die Stirn. Joe bekommt es hier nämlich nur mit vier Gegnern zu tun, den einen serviert gleich zu Beginn ab. So beginnt ein lahmes Katz- und Mausspiel zwischen Joe und Ross. Jedoch kann Joe seiner Wut keinen freien Lauf lassen, denn Fabienne und Michèle befinden sich in der Gewalt der Gangster. Besonders der ehemalige Legionär Katanga (Jean Topart) entpuppt sich dabei als tickende Zeitbombe.

Joe lässt sich das Ganze nicht gefallen, passt Ross Freundin Moira und das Geld für den großen Deal am Flughafen ab. Während sich die Spannung immerhin auf solidem Niveau hält, so fällt der Actionmangel schon stark ins Gewicht. Joe darf sich ein paar kurze Raufereien liefern, dabei mal ein Genick brechen, richtige Action kommt nur im Finale auf. Da wäre die lange Autoverfolgungsjagd, gleichzeitig eine positive Werbung für General Motors / Opel. Diese ist schick in Szene gesetzt und zu guter Letzt darf noch ein wenig geschossen werden. Die Entledigung des letzten Gegners ist viel zu unspektakulär geraten, immerhin recht spannend, als Katanga Fabienne und Michèle durch die Berge jagt. Aber insgesamt gesehen ist hier einfach zu wenig los und Bronson ist kaum in Aktion. Der Plot verläuft immer vorhersehbar, hält einige Durststrecken parat, trotz recht kurzer Laufzeit. Trotzdem überzeugt Bronson als Einzelkämpfer, während Jill Ireland (Ein mann räumt auf, Death Wish II) als Moira overacted. James Mason (Der unsichtbare Dritte, Mörder an Bord) ist als Fiesling viel zu freundlich, Jean Topart (Othello, Action Man) überzeugt wesentlich besser.

Ein ziemlich belangloses Bronson-Vehikel, dem es akkut an Action mangelt. "Kalter Schweiss" unterhält einigermaßen, ist passabel spannend und wir sehen Bronson in seinem Element. Storytechnisch gibt es nichts Neues zu vermelden und die Darsteller reißen keine Bäume aus. Für mich purer Durchschnitt.

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