„Der Mordanschlag“ ist der schwache Versuch eines Politthrillers aus dem Hause Cannon mit Charles Bronson in der Hauptrolle.
Jay Killion (Charles Bronson) ist Leibwächter für den Präsidenten und seine Familie. An sich soll er dem Präsidenten zugeteilt werden, doch dann bekommt er den Auftrag die First Lady Lara Royce Craig (Jill Ireland) zu beschützen, was ihm schon mal stinkt. Diese stellt sich dann noch als echter Besen heraus. Wie so oft spielen hier die Eheleute Bronson und Ireland zusammen und wie so oft sind zu Beginn des Films im Clinch miteinander.
Lara schikaniert Jay so viel sie kann und missachtet auch jedwede Sicherheitswarnung. Ein explodierendes Motorrad während einer Eskorte wird als Unfall abgetan, während es für Jay ein klares Zeichen ist, dass man der First Lady nach dem Leben trachtet. Der Held, dem keiner glauben will... kennt man schon zur Genüge. Zudem weiß eh jeder, dass Bronson Recht haben wird.
So kommt es, wie es kommen muss: Die Attentatsversuche auf die Präsidentengattin häufen sich und es wird klar, dass Jay mit seinen Vermutungen richtig lag. Doch die beiden müssen flüchten, da ihnen die Killer im Nacken sitzen, und auf der Flucht herausfinden, wer eigentlich hinter den Mordversuchen steckt...
Das große Problem von „Der Mordanschlag“ ist die Tatsache, dass die Politthrillerhandlung überhaupt nicht begeistern kann. Die Story kann nicht wirklich packen, die Aufdeckung des Hintermannes ist noch recht unvorhersehbar, aber kann auch nicht mehr viel reißen. Stattdessen werden nur Stereotypen des Genres wiedergekäut ohne das Interesse des Zuschauers zu erwecken.
Die Spannung bleibt leider auch nur auf niedrigem Niveau und die Charaktere sind nicht so sympathisch, dass man mit ihnen fühlt. Die Inszenierung hingegen ist auf solidem Niveau und die Rolle des Jay ist ganz gut angelegt. Aus den Streitereien zwischen Leibwächter und First Lady hätte man auch mehr rausholen können, so dass eine gut inszenierte, aber vollkommen uninteressante Geschichte bleibt.
Hinzu kommen noch die Actionszenen, die weder Fisch noch Fleisch sind. Für einen Actionkracher sind sie einfach von zu geringer Zahl und Länge, für einen Politthriller zu übertrieben und unrealistisch. Wenn Bronson mit Raketenwerfer kurz einen Bösewicht umnietet, mangelt es einfach zu sehr an Realismus, um in die Haupthandlung noch hineinzupassen, so dass die paar Ballereien eher stören als zum Film beitragen.
Charles Bronson spielt seine Rolle ganz in Ordnung, wirkt aber in dem schwachen Film reichlich verloren. Jill Ireland kommt bestenfalls auf durchschnittliches Niveau trotz übelster Kratzbürstigkeit und die Nebendarsteller sind eher mau.
„Der Mordanschlag“ ist ein ziemlich lahmes Cannonprodukt und zeigt, dass das Studio mit übertriebener Machoaction auf der besseren Schiene fuhr.