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Charles Bronsons vorletzter 80er-Cannon-Streifen unter der Regie von J. Lee Thompson ist überraschenderweise ein "richtiger" Film, keine schiere Gewaltporno-Phantasie wie der unfassbare "Death Wish 3". Charlie gibt einen Reporter (!), der ein Massaker an einer Mormonen-Familie untersucht und den Tätern in der lokalen Schickeria auf die Spur kommt, während die übrigen Angehörigen sich gegenseitig aufgrund einer schwelenden Fehde das Licht auspusten. Als Thrillerchen nur mittelprächtig spannend, aber dafür baut "Das Gesetz ist der Tod" mal nicht auf Bronsons Selbstjustizler-Image... er feuert über die gesamte Laufzeit nur einmal eine Schrotflinte ab, und das auch noch in einen leeren Sarg, um zu beweisen, dass keine Leiche drin liegt (er hätte auch einfach den Deckel hochklappen und reingucken können). Der anfängliche Massenmord an der Familie, dem auch einige Kinder zum Opfer fallen, ist noch zupackend und verstörend inszeniert, da zeigt sich noch mal kurz Thompsons Meisterschaft, anschließend geht's leider eher in TV-Manier weiter, mal abgesehen von einer recht aufwendigen Action-Szene mit LKW- und Auto-Stunts. "Das Gesetz ist der Tod" ist zwar einigermaßen unterhaltsam, und sicherlich 'ne kleine Abwechslung im späten Œuvre seines Stars, aber um Bronsons Karriere zu dem Zeitpunkt nochmal in 'ne andere Richtung zu lenken (der gute Mann hatte damals in Interviews durchblicken lassen, dass ihm dieser Cannon-Actiongülle-Krempel selbst auf den Sack ging, nicht, dass man das seinen Performances nicht angemerkt hätte) hat es nicht gelangt. Too little, too late...

6/10

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