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Eigentlich schon seit "Chatos Land" haftet Charles Bronson die Selbstjustiz an, welche durch "Ein Mann sieht rot" noch einmal verstärkt wurde, der übrigens im selben Jahr entstand. "Das Gesetz bin ich" funktioniert ein wenig anders, denn es dauert hier wirklich bis ins Finale, bis Bronson das Ruder herumreißt und die Jäger zu Gejagten macht. Dank Regisseur Richard Fleischer (...Jahr 2022...die überleben wollen...) wird dieser an sich einfache Plot sehr gut umgesetzt. Elmore Leonard, der das Drehbuch schrieb, schrieb damals auch die Novelle zu "3:10 to Yuma".

Vince Majestyk (Charles Bronson) will eigentlich nur seine Melonenernte unter Dach und Fach bringen, da funkt ihm der Krawallmacher Bobby Kopas (Paul Koslo) dazwischen. Es endet in einem Streit und Vince landet im Knast. Mit dem Auftragskiller Frank Renda (Al Lattieri) gelingt ihm die Flucht vom Gefängnistransport. Mit Detective McAllen (Frank Maxwell) schließt Vince einen Deal. Er bringt Renda zurück in den Knast, wenn er dafür freigelassen wird. Doch Renda entkommt und will sich dafür an Vince rächen.

Charles Bronson verkörperte schon immer erfolgreich diese wortkargen und völlig unängstlichen Typen. Sein Charakter hat auch die nötigen Vorkenntnisse, um sich mit Renda und seiner Killertruppe anzulegen. Er war bei der Army und Rangerausbilder, ein zu harter Gegner für den bezahlten Killer Renda. Auch wenn Bronson nicht viele Gesichtsausdrücke zu bieten hat, als Vince Majestyk ist eine steinerne Miene gefragt. Auch Al Lattieri überzeugt als Killer Renda. Bei solch einem Film darf eine kleine Lovestory am Rande nicht fehlen. Vince darf sich in die Zigeunerin Nancy vergucken. Die harte Frauenrolle steht Linda Cristal auch wirklich gut. Aber man braucht sich keine Sorgen zu machen, Fleischer konzentriert sich auf das wesentliche und lässt dem Techtel-Mechtel zwischen Vince und Nancy kaum Screentime.

Bei der Story muss man Abstriche hinnehmen, im Grunde genommen handelt es sich um eine normale Rachestory, bei der das Opfer in letzter Sekunde den Spieß umdreht. Die Polizei ist mal wieder völlig unfähig, so muss Vince die Sache allein in die Hand nehmen. Aber es dauert hier wirklich lange, bis Bronson sich sein Gewehr schnappt. Eigentlich ist er wirklich nur an seiner Melonenernte interessiert. Doch man bedroht seine Arbeiter, schießt seine Melonen kaputt und bricht seinem Kumpel beide Beine.

Die Action hat es für damalige Verhältnisse ganz schön in sich. Shootouts, Verfolgungsjagden und kleinere Keilereien hat der Film zu bieten, wobei Letzteres ein wenig zu kurz kommt. Aber dafür sind die Shootouts und Verfolgungsjagden toll choreographiert. Ein paar blutige Einschüsse, Explosionen und jede Menge Autos wandern auf den Schrottplatz. Fleischer hat seine Action sparsam gesäht und hätte im Mittelteil nicht so damit geizen dürfen. Da hat "Das Gesetz bin ich" einen kleinen Durchhänger und endet dann mit einem langen Showdown.

Die schon sehr westernähnliche Kulisse gefällt wirklich gut. Die staubige Stadt, die große Melonenfarm von Vince, die vielen Strassen welche sich durch die Berge schlängeln, oder Rendas Holzhütte in den Wäldern. "Das Gesetz bin ich" hat eine schicke Kulisse zu bieten, brillant untermalt vom Score von Charles Bernstein.

Ein altmodischer und rauer Actionfilm mit zu einfacher Story. Im Mittelteil fehlt gelegentlich das Tempo, aber ansonsten weiss Fleischer wirklich spannend zu erzählen. Die Actionszenen fallen ziemlich spektakulär aus und Bronson ist in dieser Rolle eine sichere Bank.

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