Man kann von den Jess Franco Filmen halten was man will, sein Remake Faceless ist mindestens genau so gut wie schon sein Jack the Ripper.
Dr. Flamand (Helmut Berger) ist ein erfolgreicher Chirurg, der sich darauf spezialisiert hat, aus alten Frauen mit faltigen Gesichtern wieder attraktivere Frauen zu machen. Bei einer Patientin hat Dr. Flamand aber einen Fehler gemacht. Diese will sich rächen und Dr. Flamands Gesicht mit Säure verätzen. Sie trifft aber nicht Dr. Flamand, sondern seine Tochter Ingrid. Das Gesicht von Ingrid ist vollkommen zerstört. Dr. Flamand versucht nun alles, um Ingrid zu helfen, doch er kann sie nicht operieren. Er wendet sich an Prof. Orloff, der ihm den ehemaligen Nazi-Arzt Dr. Moser vermittelt. Bevor Dr. Moser allerdings operieren kann, muss Dr. Flamand bzw. seine Freundin und Assistentin Nathalie (Brigitte Lahaie) auf Opfersuche gehen. Sie töten junge Frauen, um denen dann die Gesichthaut zu „rauben“. Als sie Barbara Hellen (Caroline Munroe) entführen, schaltet ihr Terry (Telly Savalas) den Privatdetektiv Sam Morgan ein. Dieser kommt Dr. Flamand bald auf die Schliche.
Faceless ist wirklich ein gelungenes Remake des französischen Klassiker „Augen ohne Gesicht“. Gar nicht Franco-like, gibt es hier eine gute, spannende Story und außergewöhnlich wenig Sex für Franco Verhältnisse. Franco hat mehr Wert auf eine gute Story gelegt und einige in ihren Rollen sehr gut passende Schauspieler engagiert. Helmut Berger als Dr. Flamand ist eine ideale Verkörperung des Mad Scientist. Ex-Erotik Star Brigitte Lahaie darf hübsch aussehen und viel morden, dazu gibt es noch weitere deutsche Schauspieler. Besonders die Rolle des Nazis Dr. Moser kommt sehr krass rüber. Ob das wirklich nötig war, dass immer wieder betont wird, dass Dr. Moser im KZ Dachau mit Dr. Mengele zusammengearbeitet hat, bezweifle ich mal, ist nun aber halt so. Dadurch aber entsteht auch eine witzige Szene. Da der Film eigentlich komplett auf Englisch ist, sprechen natürlich auch die Deutschen Englisch, logisch. Bei einer misslungenen Operation von Dr. Moser, hören wir diesen aber ziemlich oft „scheiße scheiße“ sagen, ein netter kleiner deutscher Bonus.
Die F/X in diesem Franco Film kommen nicht so oft vor, sind dafür aber erstaunlich blutig. Seien es Gesichtsoperationen oder gar die sehr blutigen Morde. Teilweise fühlt man sich in alte Fulci-Filme versetzt. Aber nicht nur die Effekte überzeugen, sondern auch eben die Handlung, da der Film wirklich bis zum Ende spannend bleibt. Dabei kippt das Ende noch das eine oder andere mal. Immer wenn man denkt, so, das war es ändert es sich noch mal.
Fazit: Gelungenes Remake des Klassikers „Augen ohne Gesicht“. Für jeden Horror- und Thriller Fan ist der Film absolut sehenswert. Leider ist der Film sehr rar geworden.