Review

Horror von B-Trash-Filmer Jess Franco aus dem Jahre 1988. Dank eines renommierten französischen Produzenten hatte dieser ein ungewöhnlich hohes Budget zur Verfügung, außerdem ließ man ihn nicht den Endschnitt machen (bzw. versauen). Daher gilt dieser Film als der beste Franco. Für die Story ließ man sich vom französischen "Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff" aus dem Jahre 1959 inspieren: Die Schwester eines erfolreichen plastischen Chirurgen (gespielt von Helmut Berger!) wird Opfer eines Säureattentats, das eigentlich ihm galt. Dieser entführt daraufhin junge Mädchen, um eine Gesichtstransplantation durchzuführen, was ihm allerdings nicht gelingt. Nachdem mehrere seiner Opfer erst des Gesichts beraubt und anschließend zerstückelt werden mussten, wendet er sich hilfesuchend an einen ehemaligen KZ-Arzt, der bereits mit Dr. Mengele zusammenarbeitete und erfolgreich derlei Gesichts-OPs bei lebendigem Leibe der "Spender" durchführte...

Eine überaus krude Story also, die von den Protagonisten bestehend aus Filmgrößen (u.a. Telly "Kojak" Savalas in einer Nebenrolle sowie das Hollywood-Legenden-Söhnchen Christopher Mitchum, der hier als Privatdetektiv eine glatte Fehlbesetzung ist) und typischen B-Darstellern und Pornosternchen allerdings ziemlich emotionsarm dargeboten wird. Selbst Hauptdarsteller Helmut Berger, der ehemals "schönste Mann der Welt", wird kaum gefordert. Möglich aber, dass diese Gefühlskälte ein bewusst eingesetztes Stilelement darstellt, um die Oberflächlichkeit von Themen wie Schönheitsoperationen und Eitelkeit zu unterstreichen. Das könnte auch den furchtbaren, aalglatten und immer wiederkehrenden Pop-Soundtrack erklären. Die blutigen Spezialeffekte sind größtenteils unter aller Kanone und diverse Logikfehler und -löcher sowie unnötige alberne Einlagen tragen ihr übriges zum trashigen Flair des Films bei. Im Prinzip weiß man von vornherein, worauf der Film zusteuert, nämlich auf die OP-Szene, bei der einem jungen Mädchen bei lebendigem Leibe die Haut vom Gesicht gezogen und transplantiert wird. Der Weg zu dieser ist zwar sehr holprig, dafür entschädigt sie aber für so Einiges: Die Szene wurde so realistisch, detailgetreu und professionell umgesetzt, dass ich sie niemals vergessen werde. Hölle.

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