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Mit dem 1970 veröffentlichten Vampirfilm „Gruft der Vampire“ legte Regisseur Roy Ward Baker den Grundstein für die „Karnstein“-Trilogie der britischen „Hammer Film Productions“, mit der man vor allem durch einen erhöhten Erotikanteil neue, dem Zeitgeist angepasste Wege beschritt. Die auf einem Roman von J. Sheridan Le Fanus basierende Geschichte rückt die sexuelle Note, die im Prinzip alle Vampirgeschichten innehaben, stark in den Vordergrund und erzählt von einer Überlebenden einer Vampirdynastie mit lesbischen Avancen, die unter falschen Namen junge, unschuldige Mädchen verführt und ihnen nach und nach den Lebenssaft raubt. Dabei hat man es geschafft, zahlreiche erotische Momente zu inszenieren, ohne dabei allzu sleazig zu wirken. Die verführerische Ingrid Pitt und ihre Opfer spielen so sinnlich und überzeugend, dass man die fantastische Atmosphäre, erzeugt aus dem gewohnten Gespür für wirkungsvolle Gothic-Horror-Ausstattung und prickelnder Erotik, genießen kann, ohne sich billigem Schmuddel ausgesetzt zu wähnen. Nicht nur die Vorzüge des weiblichen Körpers, sondern auch die Gewalt wird expliziter als zuvor dargestellt, wobei man hierbei wohlwollend über den einen oder anderen klar als solchen erkennbaren Plastikschädeleffekt o.ä. hinwegsehen sollte. Das Drehbuch lässt lieber die Bilder sprechen und erläutert nicht alles eindeutig, wirkt dabei aber nicht unfertig oder holprig, sondern beflügelt die Phantasie des Publikums. Peter Cushing ist in einer Nebenrolle zu sehen und adelt dieses Werk. Fazit: Aus heutiger Sicht natürlich reichlich unspektakulärer, aber sehr stilvoller Genre-Mix für Genießer.

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