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Kiefer Sutherland spielt einen FBI-Agenten, der einen Althippie, gespielt von Dennis Hopper, zu einem Prozess eskortieren soll. Dem berühmten Aktivisten gelingt es jedoch seinen Aufpasser zu linken und abzufüllen und kann mit der Behauptung, dass er der Agent sei und Sutherland sein Gefangener entkommen. Sutherland hängt sich jedoch direkt wieder an die Fersen seines Gefangenen.

"Flashback" ist einer dieser Filme, die ordentlich unterhalten, kaum Leerlauf erzeugen und deshalb als Unterhaltung für zwischendurch sicherlich geeignet sind, auch wenn sie im Nachhinein kaum im Gedächtnis bleiben. Dabei sind es vor allem die guten Darsteller, die den Film über weite Strecken tragen und den Unterhaltungswert konstant halten können. Schon in "Easy Rider", in seiner Paraderolle fungierte Hopper in einer ähnlichen Figur und lieferte einen Kultfilm der Hippiebewegung. Diesmal kann er als Althippie ebenfalls voll und ganz überzeugen und spielt seine sympathische Figur mit viel Witz und sichtlich guter Laune. Kiefer Sutherland, damals noch als Jung-Star gefeiert, macht sich als eiskalter FBI-Agent, der sich immer mehr mit der Ideologie der Hippie-Bewegung anfreundet ganz gut, wirkt neben dem starken Hopper stellenweise aber noch etwas unerfahren und blass. Dennoch schaffte er 1990 mit seinen Rollen in "Flashback" und vor allem mit "Flatliners" endgültig seinen Durchbruch.

Die Story hat den einen oder anderen innovativen und unvorhersehbaren Einfall, ist aber vor allem in der zweiten Hälfte zu einfach zu kalkulieren, denn nach der 180°-Wende, wenn Hopper und Sutherland schließlich Freundschaft schließen, kommt der Film direkt wieder in altbekannte Handlungsbahnen, die er leider nicht mehr verlässt. Bei der Charakterkonstruktion leistet man ordentliche Arbeit und stellt sowohl den FBI-Ermittler, als auch den Althippie vielschichtig dar und beschäftigt sich, wenn auch eher nebenbei mit der Ideologie der Hippie-Bewegung. Für eine Action-Komödie ist die Story auf jeden Fall beachtlich.

Regisseur Franco Amurri liefert bei seinem Regiedebüt eine rundum routinierte und im Großen und Ganzen gelungene Arbeit ab. Der Soundtrack, bestehend aus mehreren Hits, von Jimi Hendrix, Bob Dylan, Steppenwolf und anderen, passt einerseits gut zur Hippie-Thematik, andererseits aber auch hervorragend in den Film, da Amurri immer die richtigen Klänge zum richtigen Zeitpunkt erwischt. Er platziert die Gags ordentlich, hätte aber durchaus ein paar mehr einbauen können, da der Film vor allem zum Ende hin abzukippen droht. Mit der einen oder anderen Action-Szene steigert er den Unterhaltungswert noch höher, wobei keine der Action-Sequenzen wirklich spektakulär geworden ist. Zum Ende hin versucht er über das enger werdende Verhältnis der beiden Hauptfiguren Dramatik und Emotion aufzubauen, lässt den Film so aber am Ende überdramatisiert wirken. Das Ende hätte ruhig 10 Minuten kürzer sein müssen und hinterlässt einen faden Beigeschmack, empfehlenswert ist "Flashback" dennoch.

Fazit:
Mit zwei guten Hauptdarstellern, solider Action und ein paar Gags kann "Flashback" über die volle Laufzeit unterhalten, ist aber auch nur eine 0815-Action-Komödie, die vor allem in der zweiten Hälfte nach einem viel versprechenden Start zu vorhersehbar ist, um über den soliden Unterhaltungswert hinauszukommen und nur wenige innovative Ideen liefert, auch wenn die Charakterkonstruktion und die Auseinandersetzung mit der Hippie-Bewegung ganz gut gelungen sind.

63%

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