Review

Hohe Erwartungen hatte ich an "Saw". Gruselig war´s in letzter Zeit wenig was Kino oder DVD anbelangt, musste man sich doch viel zu oft mit Pseudo-Horror a la "Boogeyman" oder "Der verbotene Schlüssel" herumschlagen.

"Saw" nun sollte allein schon durch seine FSK-Einstufung von einem anderen Kaliber sein. Und in der Tat fesselt der Streifen durch seine hinterlistige Story und das allmähliche Zusammensetzen des Puzzles, warum, wieso und weshalb die beiden Protagonisten des Films letztlich in diese miserable Situation geraten sind. Mit ekligen Effekten wird dabei zum Glück relativ sparsam umgegangen; ich hatte schon die Befürchtung, mich durch eine sich selbst viel zu Ernst nehmende Splatterorgie quälen zu müssen. Dem ist aber Gott sei Dank nicht so, der Ekelfaktor wird nur sehr sparsam, dafür aber dann auch um so nachhaltiger eingesetzt. Eindeutig ein Pluspunkt des Films.

Auch der Plot wirkt überraschend und ohnmächtig zugleich, wenn man bedenkt, was sich die beiden Hauptdarsteller an Leid und Qualen hätten ersparen können, wenn man nicht gleich zu Beginn des Filmes den Stöpsel aus der Wanne gezogen hätte!

Letztlich hebt sich "Saw" wohltuend von den in letzter Zeit scheinbar wieder sehr in Mode gekommenen "Light-Horrorfilmchen" ab. Richtiger Grusel wie bei "The Grudge" mit Gänsehautgarantie wird einem hier zwar nicht serviert, aber darauf zielt der Film auch gar nicht ab, gleichwohl die Budgets ähnlich klein gewesen sein dürften. Der einzige wirkliche Kritikpunkt dürfte der sicherlich etwas hochgegriffene Vergleich mit "Sieben" sein, der unerreicht bleibt und auch von "Saw" nicht vom Thron gestürzt werden kann. Da sich diese Kritik aber nur auf den Einband des "Director´s Cut" beschränkt, gebe ich guten Gewissens acht ordentliche Punkte.

Bizzy

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