Endlich mal wieder ein ganz starker Horrofilm!
Nach "The Ring" wurde es ja viel zu ruhig auf dem Horrorfilmmarkt. Zwar kamen viele neue Filme ins Kino, die meisten waren aber einfach schlecht. Saw änderte das: Einfallsreich, innovativ, brutal!
Zwei junge Männer wachen in einer versifften Zimmer in irgeneinem Keller auf und können sich nicht mehr erinnern, wie sie dorthin gekommen sind. Stück für Stück kommen mehr Informationen über ihr Leben ans Licht und Stück für Stück finden sie Hinweise dafür, wie sie vielleicht den Raum verlassen könnten. Der erste Hinweis: Eine kleine Kassette, auf der der Quäler sie darauf hin weist, was sie zu tun haben, um diese brenzlige Situation irgendwann zu verlassen, bevor sie verschimmeln. Es handelt sich um Adam und Lawrence. Adam ist ein armer Photograph, der sein Geld verdient, indem er fremden Leuten mit seiner Kamera nachstellt. Lawrence ist Arzt und hat Familie. Er erfährt, dass sein einziger Ausweg aus dem Loch der von ihm verübte Mord an Adam wäre...das Psychospiel beginnt.
Die Story ist sehr geil und hat großes Potential, das weitgehend von Michael Lehmann ausgenutzt wird. Die Atmosphäre ist schön schaurig und düster gehalten, wie es sich für einen Horrorfilm gehört. Die Geschichte des Mörders, der nicht selbst tötet, sondern seine Opfer zum Selbstmord zwingt, ist einfallsreich und brutal. Hier springt vor allem die Geschichte der Frau sofort ins Auge, die einen anderen Menschen aufschlitzen muss, um sich von einer tödlichen "Maulsperre" zu befreien.
Die Besetzung des Films wurde schlicht gehalten. Keinerlei bekannte Schauspieler. Zumindest erkannte ich niemanden. Die Leistungen sind dennoch stark. Die tiefgründigen Emotionen sind gut wiedergegeben, und zwar von allen Beteiligten.
Besonders positiv zu erwähnen ist die Brutalität. Die meisten neuen Horrorfilme beschränken sich auf Schreckeffekte, selten wird es wirklich gewalttätig. Anders in diesem Film: Er besitzt viele Szenen, die an die guten alten Splatterfilme wie Braindead erinnern(verwegener Vergleich, ich weiß, nicht zu ernst nehmen!). Ich erinnere an den abgeschnittenen Fuß! Und die Kamera schwenkt auch nicht wie mittlerweile in Hollywoodproduktionen üblich, weg, wenn es blutig wird, sondern hält auch gerne mal voll drauf. Das hat mich wirklich überzeugt. Schließlich handelt es sich um einen Psychohorrorfilm ab 18, da darf man das schon mal erwarten!
Doch auch dieser Film ist nicht perfekt: Die Story ist zwar gut und an vielen Stellen wurden überraschende Wendungen eingestreut. Hier sehe ich aber ein Problem: Manchmal geht der Irrealismus einfach zu weit. Der Schluss ist einfach komplett überzogen. Wie soll denn das gehen? Wie hätte er denn unbemerkt die Stromstöße verteilen sollen? Ich hoffe ich verrate nicht zu viel...
Fazit: Ein erfrischend guter Horrorfilm, der sowohl mit der Story als auch mit den Bildern zu schocken weiß. Einziges Manko: an manchen Stellen unrealistisch und nicht komplett durchdacht. (Wie hätte zum Beispiel Adam überhaupt aus der Lage entfliehen können?) Es bleibt also die ein oder andere Frage offen. INSGESAMT ABER EIN GEILER FILM, DER DAS POTENTIAL ZUM KLASSIKER HAT! ANSCHAUEN, WENN IHR STARK GENUG SEID! Bleibt sauber, euer
Don