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Eine vierköpfige Familie macht während eines Camping-Trips die Bekanntschaft des alten Pop, den man zunächst noch für einen harmlosen Kauz hält, der allerdings ein grausiges Geheimnis in seinem Wohnwagen verbirgt: Nämlich seinen irren Sohnemann Bernie, der am liebsten Leute mit der Axt in kleine Stücke haut und deswegen auch schon mal in der Klapse eingesessen hatte. Kurz bevor Pop einen Herzinfarkt erleidet und tot umkippt, lässt er seinen Filius frei und schickt ihn so erneut auf Mord-Tour. Zuerst muss die besagte Familie dran glauben, dann macht sich der Psychopath auf den Weg, um ein Zeltlager aufzumischen, in dem gerade ein Weiterbildungs-Kurs für angehende Camp-Aufseher veranstaltet wird... Dieses Spät80er-Slasher-Filmchen bedient sich ganz unverschämt bei den beiden ganz großen Subgenre-Klassikern "Freitag der 13." und "Halloween - Die Nacht des Grauens": Von dem Erstgenannten hat man das Ambiente und die notgeilen Teenies übernommen und von Letzterem die subjektive Kamera-Führung der berühmten Anfangs-Sequenz für den Teaser-Kill zu Beginn... und auch die Musikuntermalung weist doch eine gewisse Ähnlichkeit zu John Carpenters unkaputtbarem Score auf. Über zehn Jahre nach den beiden besagten Meilensteinen ist Michael O'Rourke mit seinem "Moonstalker" aber doch ziemlich spät dran, um diesen noch in irgendeiner Form nachzueifern und damit großartig für Furore zu sorgen, weswegen man sich bei dieser Hinterland-Produktion jedweden wertschätzenden Vergleich doch lieber mal klemmen sollte. Formal nicht annähernd so virtuos und Gewalt-technisch trotz eines ziemlich hohen Body-Counts weitestgehend überschaubar (bis dann plötzlich in der letzten halben Stunde ein wenig Gas gegeben wird und die blutigen Axt-Morde auf einen niederprasseln) produziert die Angelegenheit da bis zum vorhersehbaren Ende in erster Linie leider nichts als Langeweile, auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass sich die Macher der Abgegriffenheit ihres Stoffes durchaus bewusst gewesen sind und darum versucht haben, das Ganze mittels bewusst überzogenen Performances dezent humorig als sanfte Parodie daherkommen zu lassen... was mal leider komplett in die Buxe gegangen ist, denn zu Lachen gibt es hier wirklich nichts! Wenn man über "Moonstalker" also überhaupt irgendetwas Positives sagen kann, dann dass er aufgrund des verwendeten 16mm-Materials rein optisch etwas mehr hermacht als die damalige Shot-on-Video-Konkurrenz und vom Look und Feeling her tatsächlich auch schon 1980 hätte entstanden sein können. Kameramann Michael Goi ist heutzutage bei TV-Serien übrigens immer noch gut im Geschäft und hat zwischendurch sogar mal ins Regie-Fach gewechselt: Seinen 2011er-"Megan Is Missing" könnte man aufgrund eines gewissen Internet-Hypes tatsächlich kennen und in "The Ship - Das Böse lauert unter der Oberfläche" hat immerhin Gary Oldman mitgespielt.

3/10

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