Als in New York eine von Kakerlaken übertragene Infektion serienweise Todesopfer unter Kindern fordert, setzt die junge Wissenschaftlerin Dr. Susan Tyler eine aggressive, neue Schabenart aus den Reagenzgläsern der Genlabore zur Ungezieferbekämpfung ein. Die Operation gelingt, die Kinder sind gerettet. Als jedoch ein paar Jahre später immer wieder auf rätselhafte Weise Menschen in der U-Bahn verschwinden, weiß Dr. Tyler, daß die Schlacht noch nicht gewonnen ist.
Auch wenn ich hier so ziemlich der einzige, halte ich Mimic für einen super Film und jetzt schon für einen Klassiker moderner Schabenunterhaltung, nicht nur weil ich Fan von Guillermo del Toro bin, sondern weil hier schlicht und einfach das Gesamtkonzept stimmt. Zum einen ist die Story einigermaßen stimmig, eine durch Schaben verursachte Krankheit versucht man durch biologische Gegenwaffen auszumerzen, indem man die Best of der Gene von Termiten und Gottesanbeterinnen zur Judaszüchtung kreuzt und damit die Kakerlaken scheinbar ausrottet bis diese nach drei Jahren in der Evolution mal eben ein paar Stufen aufgestiegen sind und mutierten, scheint mir als Nixblickerbiologe durchaus plausibel. Das mit dem Mimikri Effekt und dem einzig vorhandenen Männchen (der Punkt war schon bei Herrschaft des Feuers blöde) sind zwar wieder übertrieben, aber ein wenig künstlerische Freiheit darf ja schon mal sein.
Whatever, jedenfalls haben sich die Biester in der kurzen Zeit auf stattliche Größe hochgeinzuchtet und haben in den unterirdischen Katakomben einen Hort a la Alien errichtet und trachten danach ihren größten Feind zu attackieren der dummerweise die menschliche Spezies ist. Da der Film größtenteils unterirdisch spielt wird eine unheimliche und unheilvolle Atmosphäre beinahe schon gratis mitgeliefert, die vom unaufdringlichen aber stimmungsfördernden Score passend unterstützt wird. So verfolgen wir das Schicksal eines kleinen Grüppchens Homo Sapiens die sich mehr oder weniger unfreiwillig dort aufhalten und sich ziemlich zügig ihrer Haut gegen die killfreudigen Schädlinge erwehren müssen. Im Rahmen der Vorgabe handeln die Beteiligten da erfrischend logisch und bis auf das Tränendrüsenende kann man die Handlungen und Ideen als plausibel zu den Akten legen.
Die Viecher selbst überzeugen durch ihr schleimiges Creature Design, können im derzeitigen Entwicklungsstadium Menschen imitieren und geben einen gelungenen Bedrohungsfaktor ab. Einzig die menschlichen Darsteller können nicht so ganz überzeugen, schlecht spielt zwar keiner aber speziell das Hauptdarstellerpärchen hätte ich mir von anderen Darstellern besetzt gewünscht. Bonuspunkte gibts von mir noch wie immer für Filme die denn Mumm haben nervige Kindercharaktere blutig aus der Handlung zu entfernen, hier sogar in doppelter Ausfertigung.
Mimic hat beinahe alles was ein zünftiger Tierhorrorvertreter brauch, düstere und spannende Story, einigermaßen clevere Dialoge, glaubhafte Charaktere und das negativste was man eigentlich anmerken könnte ist der Schwangerschaftstest der Heldin, sonst beinahe nur Daumen gen Himmel.
9/10