Mit Schema F und klischeegeladenen Figuren, inklusive einem Quotenschwarzen, im Gepäck ist "Mimic" immer noch ein unterhaltsamer Beitrag im Genre des Monsterhorrors.
Die Handlung mit der sich unplanmäßig fortpflanzenden "Judas"-Züchtung, die im Kampf gegen eine Krankheit zum Einsatz kam, ist ganz solide - könnte einer "Akte X"-Folge entsprungen sein - und lässt zunächst einiges noch im Verborgenem. Eine storytechnische Hyperbel zeigt aber in der Größe der Viecher, welche in drei Jahren biologisch unmöglich so sehr mutieren hätten können. Auch die Intelligenz der Züchtung ist mit ihrem sehr stark an Mimesis erinnernden Verhalten arg übertrieben. Hier tatsächlich von Mimikry, einer von ungefährlichen Insekten angenommenen Warntracht, zu sprechen, wäre biologisch noch zu unkorrekt. Der weitere Plot kränkelt dann etwas an Innovation und ist relativ vorhersehbar, da man das Schema schon aus genügend anderen Filmen kennt.
Die Inszenierung ist Guillermo del Toro trotz evident durchschnittlicher Kameraarbeit recht gut gelungen, weil eine durchgängig stimmungsvolle Atmosphäre durch stetig plakativ, fast schon inflationär dunkle und anmutend mysteriöse, konstant gelieferte Bilder, die kaum Sonnenlicht zum Vorschein bringen, erzeugt wird. Blutige Effekte sind eher peripher und fallen daher für Freunde des Kunstblutes ziemlich mager aus. Die riesigen Insekten sind dafür aber mehr als zufriedenstellend animiert worden. Die Hauptprotagonisten um die sympathische Mira Sorvino und Jeremy Northam liefern eine überzeugende Performance ab - Nicht mehr und nicht weniger als das Skript es verlangt.
Dank schöner Atmosphäre schließlich spannender, allerdings auch nicht einziger nach diesem Plot ablaufende Horrorthriller, der einen guten Unterhaltungsfaktor mit sich bringt. (Noch 7/10 Punkten)