Dem wahnsinnigen Wissenschaftler Niemann und seinem buckligen Faktotum Daniel gelingt in einer schaurigen Gewitternacht die Flucht aus ihren Gefängnis-Zellen, nachdem ein zufälliger Blitzschlag die maroden Mauern der Anstalt zum Einsturz bringt. Anschließend gelingt es ihnen, sich der Kutsche eines herumreisenden Schaustellers zu bemächtigen, der doch tatsächlich das Original-Skelett des Grafen Dracula in seinem Besitz hat. Als Niemann den im Brustkorb des Gerippes steckenden Pflock entfernt, erwacht der Vampir zwar augenblicklich wieder zum Leben, doch für die teuflischen Pläne des mad scientist ist er nicht wirklich von Nutzen. Nachdem Graf Dracula nach einer Verfolgungsjagd im aufgehenden Licht der Morgensonne wieder abnippelt, machen sich Niemann und Daniel zusammen mit der Zigeunerin Ilonka, auf die der Bucklige ein Auge geworfen hat, auf den Weg nach Visaria, wo er in einer Eishöhle die Körper des Frankenstein-Monsters und des Wolfsmenschen entdeckt. Diese werden prompt aufgetaut, denn Niemann hat vor, sich an jenen Leuten zu rächen, die ihn durch ihre Aussagen vor fünfzehn Jahren ins Gefängnis brachten, indem er ihre Gehirne in die Körper der besagten Ungeheuer verpflanzt (don't ask!)... Die relativ ausführliche Inhaltsangabe, die notwendig ist, um einen groben Überblick über das, was in "Frankensteins Haus" so an Handlung vorhanden ist, zu geben, und die dabei auch in ihrer gerafften Fassung, die eine menge Quatsch außen vor lässt, noch nicht wirklich viel Sinn macht, lässt es bereits erahnen: Dieses erneute Zusammentreffen der Universal-Monster nach "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" markiert so ziemlich genau den Punkt, an dem die Verantwortlichen absolut keinen Rattenschiss mehr auf sowas wie eine nachvollziehbare Geschichte gegeben haben und jeder depperte Einfall des Drehbuchautoren gut genug gewesen ist, um eine Ausrede dafür zu liefern, Graf Dracula, Frankensteins Ungeheuer und den Wolfsmenschen nochmal auf der großen Leinwand auftreten zu lassen. Ursprünglich war mal angedacht, dass die Mumie auch noch mitmischen sollte, eine Idee, von der man glücklicherweise (ob nun aus finanziellen oder *hüstel* dramaturgischen Gründen) wieder abgesehen hat, denn dann wäre der Streifen wohl nur noch kuddelmuddeliger geworden. Die eh schon sehr fragmentierte Erzählung, bei der zunächst die Dracula-Episode abgehandelt wird, bevor man schließlich in der zweiten Hälfte nochmal den direkten Vorgänger in erheblich schwächerer Form aufkocht, sorgt dafür, dass "Frankensteins Haus" zu keiner Zeit einen narrativ runden Eindruck macht. Dazu kommt dann noch, dass einige Details am Rande dieses Mal an Schwachsinnigkeit wirklich nicht zu überbieten sind (Blitzschläge, die solides Mauerwerk zum Einsturz bringen, oder Niemanns völlig unsinniger Plan, mittels Gehirne-Tausch Rache zu nehmen). Kurzum, "Frankensteins Haus" macht einen ziemlich schlappen Eindruck, denn nicht mal die wie immer ansehnliche Schwarzweiß-Fotografie oder ein nicht gänzlich unspektakuläres Mistgabeln-und-Fackeln-Finale können darüber hinwegtäuschen, dass nun endgültig die Luft raus ist. Einzig und allein Boris Karloffs Rückkehr zur Franchise, wenn auch nur in der Rolle des irren Niemann und nicht als Frankensteins Monster, ist wirklich positiv zu verzeichnen.
4/10