Review

Sexclub der Triebhaften - toller Titel, tolles Cover, vielversprechender Klappentext: es geht um den Dreh eines Sexploitationfilms... 


Man findet sehr wenig über diesen Film, was meine Neugier natürlich noch gesteigert hat. Einen authentischen Blick hinter die Kulissen wie ihn z.B. der deutsche Ausnahmefilm "Snuff" bietet, sollte man allerdings nicht erwarten. 

Der Film beginnt direkt mit einer gefilmten Vergewaltigungsszene. Diese wird aber im weiteren Verlauf des Films nicht weiter aufgegriffen und auch der Rest des Films wirkt kolportagehaft. Viele Handlungsfäden werden gestartet, aber nie auserzählt oder miteinander verknüpft. Stilmittel wie Flashbacks werden an den unpassendsten Stellen verwendet. Der unausgegorene Gesamteindruck rührt möglicherweise auch daher, daß der Film in der deutschen Fassung gerade mal 60 Minuten läuft, zur US-Fassung fehlen da satte 15 Minuten!

Aber eigentlich ist das auch alles gar nicht so wichtig, denn gerade daß der Film keiner konventionellen Dramaturgie (oder überhaupt keiner?) folgt, macht ihn ja interessant für Liebhaber des abseitigen Films. Abgesehen davon sind die Hauptfiguren alle herrlich eklig und verkommen; Der schmierige Regisseur und sein Kompagnon "testen" die Darstellerinnen eines anstehenden Sexfilms und beschimpfen sie dabei auf Übelste; manche werden auch gleich verprügelt. Die kaputten Frauen lassen das alles über sich ergehen. Fast könnte man meinen, der Film wolle die Zustände in der Pornoindustrie anprangern, wenn da nur nicht die völlig exploitativen Sexszenen wären. Nur der Cutter des Film ist ein anständiger Kerl, er hat anscheinend Gefühle, eine Freundin - und bumst nur die Darstellerinnen, die ihm der Chef übrig läßt.

Die Synchron-Dialoge stellen das i-Tüpfelchen dieses Bahnhofskinowerks dar, man darf sich über Bonmots freuen wie "Als der Klapperstorch dich gebracht hat, hat er sich einen Leistenbruch geholt" (Der Regisseur zu einer großbusigen Bewerberin). Der Film hat aber trotz seiner kurzen Laufzeit ein paar kleine Längen und zwar immer dann, wenn der Cutter Blümchensex mit einer Dame in einem schlechtbeleuchteten Raum hat. Aber nobodys perfect.

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