Ich kann verstehen, wenn man den Film schlecht findet. Genauer betrachtet ist er ein mau gespieltes und trashig inszeniertes Werk, stellenweise vielleicht sogar fehlbesetzt. Die Querelen während der Dreharbeiten taten ihr übriges dazu: Der Regisseur sprang ab, Rollen wurden kurzfristig umbesetzt, es gab dauerbreite Darsteller und Reinreden von allen Seiten in die Storyentwicklung.
H. G. Wells ist (für mich) ein großartiger Autor, ein Visionär sogar, bedenkt man die Zeit, aus denen seine Werke stammen. In vorliegenden Fall handelt es sich um eine weitere Verfilmung von "Die Insel des Dr. Moreau". Gentechnik, Verantwortung, Katastrophe.
Die Erstsichtung dieses Films meinerseits liegt schon lange zurück; war das Erscheinungsjahr, wenn ich mich nicht irre. Und vielleicht spielt da auch ein Stück jugendliche Verklärung mit, aber der Film gefällt mir immer noch. Trotz der oben angesprochenen Mängel. Dazu kommen noch unausgegorene digitale Effekte; die Maskenarbeit aus der Werkstatt von Stan Winston ist aber auch hier eine Bank und jedem CGI vorzuziehen.
Der Trashfaktor ist überdeutlich, wenn Marlon Brando hier in einer seiner letzten Rollen als weiß geschminkter Gott durch die Landschaft wackelt. Flankiert wird er von einem zugedröhnten Val Kilmer und von David Thewlis, dem man praktisch aus dem Gesicht lesen kann, dass er nicht weiß, was er hier eigentlich verloren hat.
Sei's drum, mir macht der Film Spaß. Guilty pleasure.