Der Richter John Eden führt den Vorsitz über die Anhörung einiger Streetgang-Mitglieder, die klären soll, ob es zu einem Mord-Prozess kommen wird oder nicht. Blöderweise muss er die Kriminellen, die verdächtigt werden, eine Frau ausgeraubt und vor eine U-Bahn geschmissen zu haben, aus Mangel an Beweisen laufen lassen. Das passt David Reardon, dem Ehemann des Opfers, verständlicherweise gar nicht und so entwickelt dieser einen perfiden Plan, um doch noch für Gerechtigkeit zu sorgen. Zusammen mit seinem leicht zurückgebliebenen Faktotum Ira entführt der durchgeknallte Witwer Edens Frau Lisa und stellt dem Richter nun ein Ultimatum: Sollte es ihm nicht gelingen, innerhalb von sieben Stunden die für eine Verurteilung der Punks notwendigen Beweise aufzutreiben, muss Lisa, die von ihren Kidnappern in irgendeiner heruntergekommenen Bruchbude gefangen gehalten wird, sterben... Die Befürchtung, dass sich "7 Stunden Angst" als reiner Kevin Costner-esker Ego-Trip seines Regisseurs und Hauptdarstellers Beau Bridges entpuppen könnte, ist vollkommen unbegründet, denn aus irgendeinem Grund hat dieser wirklich alle Mühe gegeben, sich selbst in jeder Szene möglichst schlecht dastehen zu lassen. Schon bevor die Richter-Gattin entführt wird und der eigentliche Thriller-Teil der Handlung beginnt, kommt der Kerl zu jeder Sekunde wie ein völlig ineffektives Würstchen rüber... und selbst während seiner verzweifelten Rettungs-Aktion verbringt er seine Zeit hauptsächlich damit, vor anderen Leuten herumzuwinseln, sich in Müllwägen durch die Gegend kutschieren zu lassen oder sich einfach mal so in der Kanalisation zu verlaufen. Das nenn’ ich heldenhaft! So eine Lusche von Protagonist ist logischerweise kaum dazu angetan, die Zuschauer-Sympathien auf sich zu ziehen, allerdings ist das noch nicht einmal das größte Problem, das man mit diesem insgesamt eher öder Streifen so haben könnte. Bridges hat sich nämlich wie schon bei seiner vergessenswerten Buddy-Comedy "Die Top-Cops" aus dem Vorjahr auch hier wiederum für eine Art der Inszenierung entschieden, die nicht mal knappes TV-Format erreicht und für die die Bezeichnung "By the numbers" noch geschmeichelt wäre. "7 Stunden Angst" steckt zudem voller augenscheinlicher Anschlussfehler, die so massiv auf einen hernieder prasseln, dass man sie nicht mehr wohlwollend übersehen kann. Das bisschen Action, das man dann doch noch geboten bekommt, ist eher lausig und sowohl die Verfolgungsjagden zu Fuß als auch die per Taxi animieren den Zuschauer statt zum Mitzittern eher dazu, sanft einzudösen. Ein paar ausgedehnte Sequenzen, in denen Bridges wie von der Tarantel gestochen durch New York hetzt, sollen da entsprechend Drive und Tempo vermitteln, wo die Storyline durchhängt, scheitern jedoch nach Maß. Das Finale in einem abbruchreifen, aber dafür mit vielen gemeinen Fallen ausstaffierten Lagerhaus liefert in diesem ansonsten eher nach der gängigen Mainstream-Action-Masche gestrickten Filmchen zum Schluss hin zwar noch einmal die deutlichsten Genre-Anklänge und adelt das Ganze somit zur "Rand-Erscheinung", ist aber leider ebenso inkompetent und spannungslos in Szene gesetzt wie alles was davor kam. Bis dahin ist es auch ein langer Weg, auf dem sich Anti-Klimax an Anti-Klimax reiht. Selbst so potentiell gewinnbringende Momente wie die Konfrontation des Richters mit den besagten Gang-Mitgliedern (die ja unzweifelhaft schuldig sind) kommen in diesem faden Mischmasch nicht wirklich zur Geltung und werden unangemessen unspektakulär aufgelöst. So hat man dann letztendlich das Gefühl, dass Actor cum Director Beau Bridges es nicht geschafft hat, aus den (doch vorhandenen, wenn auch tief vergrabenen) guten Ideen des Drehbuchs einen adäquaten Thriller zu fertigen und man sich ergo wünscht, der Stoff wäre in fähigere Hände gelegt worden. Nun ja...
4/10