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Tom ist der Kopf der rüpelhaften Bikergang „The Living Dead“, deren Lieblingsbeschäftigung es ist auf dem Marktplatz Kinderwagen schiebende Omis zu erschrecken und um eine Playmobile-Version von Stonehenge zu kurven. Toms Mutter ist ein Medium und regelmäßig in Kontakt mit dem Reich der Toten. Sie schenkt Tom zum 18. Geburtstag ein Amulett, das Unsterblichkeit verleiht. Mit diesem plus einer 100 Jahre alten Kröte und, wenn man ganz fest daran glaubt, so heißt es, kann man aus dem Jenseits zurückkehren. Gesagt, getan – Tom wählt den Freitod und kehrt als untoter Zombierocker zu seiner Gang zurück. Nun verlangt er von seiner Anhängerschaft ihm gleich zu tun…

„Die Polizei hat schon wieder angerufen.“ – „Sag bitte nicht Polizei. Es heißt ‚dreckige Bullen‘.“

Vergleicht man PSYCHOMANIA mit "echten" Bikerfilmen wie STONE, MOTORPSYCHO oder WILD ANGELS ist schnell klar, dass es sich hierbei um lupenreinen Trash im Stile von WEREWOLVES ON WHEELS handelt. Die Story klingt nett, ihre Umsetzung ist jedoch hanebüchen. Klapprige Hobel, die in Zeitlupe über kleine Hubbel drüber jumpen. Feueröfen, die aus Gräbern donnern. Die sogenannten Rocker bestehen aus Halbstarken mit krakeligen Totenköpfen auf den Helmen. Tom ist ein Schwachmat mit Ritter-Kunibert-Frisur und einem Hang zum Makabren. So fummelt er gerne mit seiner Freundin auf dem Friedhof. Er stellt den wohl lächerlichsten Pseudo-Zombie der gesamten Filmgeschichte dar. Nach seiner Wiederkehr aus dem Totenreich, die von den Kumpels nur mit einem saloppen „Da bist du ja wieder!“ kommentiert wird, hat sich Tommy Boy nämlich rein gar nicht verändert. Von wegen Zombie-Make-up, schlürfender Gang oder Heißhunger auf Gehirne. Nö, der Zeitvertreib des Ex-Dahingeschiedenen sieht haargenau so aus wie zu Lebzeiten, nämlich auf dem Marktplatz rum düsen, sich mit der unterbelichteten Dorfpolizei anlegen und in Slo-Mo über Erdhubbel springen. Gähn! Also dafür hat sich das Umbringen ja nicht wirklich rentiert.
Aber egal, PSYCHOMANIA macht auf seine ganz besondere Weise trotzdem Laune (so ein bisschen zumindest) und bietet hohen Kuriositätswert. Das Flair der Swinging 60’s, ein bisschen psychedelischer Kram und der hohe Blödsinn-Faktor retten über die eine oder andere Sinn- oder Spannungslücke hinweg.

„Ist hier ein Telefon?“ – „Ja, wir verkaufen hier auch Bier".

Fazit:
Schrottfilm zum Gernhaben.

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