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Frisch aus dem Gefängnis entlassen, kommt die junge Margaret Bradley in der Pension der Ms. Grant unter. Doch von Beginn an fühlt sich Margaret dort nicht wohl: Ihre Vormieterin im Zimmer 2a, Edie Whitman, starb unter mysteriösen Umständen, der Sohn der Vermieterin, Frank, stellt ihr offensichtlich nach, und hat mit der Herstellung von Puppen nebenbei noch ein merkwürdiges Hobby, Ms. Grant selber versucht, Margaret nicht außer Haus zu lassen, und ein merkwürdiger Mann, Mr. Dreese, scheint sie seit der Freilassung zu verfolgen. Schön, dass sie mit dem Bruder von Edie einen Verbündeten hat, der versucht sie aus dem Haus herauszuholen und ihre geistige Gesundheit zu bewahren. Allerdings ist die Bruderschaft der Bösen ziemlich auf Zack, und treibt Margaret mit großem Einsatz psychedelischer Ideen  in Richtung Wahnsinn …

Das mit den mysteriösen Umständen, das darf man ruhig wörtlich nehmen. Oder anders ausgedrückt: Hier passiert so viel ernst gemeinter Unfug, dass DAS HAUS DER ANGST schon fast unter der Rubrik Trash laufen könnte. Da wird ein laut ratternder Filmprojektor eingesetzt um Margaret eine Filmsequenz zu zeigen, mittels derer sie dann einen hysterischen Anfall bekommt. Da wird eine Art Enthauptung vor Publikum durchgeführt, bei der das Opfer blutüberströmt flüchten kann. Bei der sofort darauf folgenden nächsten Exekution ist zwar das Publikum dann spurlos verschwunden, dafür bricht aber das Opfer mit dem Henker problemlos eine Diskussion über Schuld und Sühne vom Zaun. Und die Verfolgung des Henkers durch einen der Beteiligten hat irgendwie einen gewissen Touch von Slapstick. Was aber durchaus auch an der verwendeten Musik liegen kann. DAS HAUS DER ANGST ist nämlich ein überaus praktisches Beispiel dafür, was Musik einem Film antun kann. Oder auch nicht. Die hier gelegentlich verwendete Gitarrenmusik aus Giulio Questis ARCANA ist gut und stimmungsvoll eingesetzt, genauso wie das grundlegende symphonische Stück. Aber vor allem gegen Ende des Films taucht auf der Tonspur urplötzlich eine Bigband auf, die spannende und stimmungsvolle Momente mit swingendem Brass vertont. Resultat: Ende der Stimmung, Ende der Spannung, Start des ungläubigen Gelächters …

Schade, denn auch wenn HAUS DER ANGST Dinge wie eben diese Musik oder vollkommen sinnbefreite Schnitte bereithält, so ist die Grundausrichtung gar nicht schlecht: Eine schöne junge Frau soll von einer Sekte voller Spinner in den Wahnsinn getrieben und dann ermordet werden. Zusammen mit dem Love Interest kommt man der Verschwörung auf die Spur, doch es ist fast zu spät. Klingt spannend? Ist spannend! Nur die Umsetzung ist eben … eigen. DIE FARBEN DER NACHT war da schon eine ganze Ecke straighter in seiner Erzählung. Stattdessen musste ich ein paar Mal an den etwas später entstandenen BLUTIGE MAGIE denken, der sich mit HAUS DER ANGST ein paar Dinge teilt: Neben einem unglaublich ähnlichen Plakatmotiv auch den Hang zu idiotischen Situationen wie den oben geschilderten, sowie zu einem Skript, welches sich einen Scheiß um Dinge wie Logik oder einen ordentlichen Storyaufbau schert, sondern einfach aus dem vollen Wahnsinn schöpft.

Das klingt nun alles recht abschreckend, ist aber eigentlich(!) gar nicht so gemeint. Denn: Der Flick unterhält ungemein! Ich habe während der gesamten Laufzeit nur einmal auf die Uhr geschaut (das Kennenlernen von Brad Harris ist zugegeben sehr langatmiges Geschwafel), Daniela Giordano ist wunderschön, die Handlungsplätze sind noch viel schöner, die Musik ist meistenteils passend und stimmungsvoll (Ausnahmen siehe oben), und die Schauspieler (u.a. Raf Vallone, Angelo Infanti, John Scanlon) sind erstklassig gecastet und spielen hervorragend auf. Und auch wenn mir etwa die Rolle von Karin Schubert beim besten Willen nicht klar ist, tut das dem Gesamteindruck keinen  Abbruch: Ordentlich gemachte Giallo-Ware mit Gruselanleihen und einigen heftigen Unglaublichkeiten. Spaßig …   

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