La Casa Della Paura
Im Zimmer 2a müssen grausame Sachen stattgefunden haben. Es verbirgt ein schreckliches Geheimnis mit viel Leid, Schmerz und Blut. Margaret die ein neues Leben beginnen möchte zieht in dieses Zimmer und kommt einem sadistischen Clan auf die Schliche der neben Folterung auch zu Mord bereit ist …
Regisseur „William Rose“ mochte den italienischen Thriller und als Regisseur war er einer der wenigen, Amerikaner, die sich an einen solchen Film versuchten. Was bei rauskommt, wenn ein Amy auf dem Regiestuhl platz nimmt und einen italienischen Giallo dreht, kann sich durchaus sehen lassen, wenn da nicht die Feinheiten und nicht unwichtigen Details wären. „William Rose“ sein sechster und letzter Film aus dem Jahr 1974 bei dem Er neben „Gianfranco Baldanello“ auch am Drehbuch beteiligt war trägt im originalen den Titel: „La Casa Della Paura” was übersetzt heißt: „Das Haus des Schreckens“ was wesentlich passender ist als der amerikanische Titel: „The Girl in Room 2a“.
Die Story ist nach guter alter Giallo Tradition dem italienischen Sub-Genre des Thrillers aufgebaut und bietet alle Elemente, die auch ein Giallo besitzen sollte. Im Vordergrund steht Margaret, die nach einer kurzen Haftstrafe wegen eines Justizirrtums ein neues Leben anfangen möchte und dank ihrer Bewehrungshelferin auch gleich damit beginnen kann. So bekommt sie ein kleines Appartement im Zimmer 2a. Doch hier scheint etwas nicht zu stimmen und so geht sie den mysteriösen Gegebenheiten auf die Spur. Mit Hilfe des sympathischen Jack Whitman, mit dem sie auch eine Affäre beginnt, kommen sie der Wahrheit und den sadistischen Machenschaften des maskierten Kuttenträgers und seiner Sippe auf die Schliche. Ein gefährliches Spiel, das einen überraschenden Abschluss findet.
Die Umsetzung der Story ist weitgehend gelungen, wobei die Betonung auf weitgehend liegt, denn bei genauer Betrachtung wird einem auffallen, das man aus der Storyline hätte mehr rausholen können, so wurde etwas am potenzial ungenutzt gelassen. Als Beispiel hätte man die malerische Landschaft aus Italien, vom Panorama mehr Beachtung schenken müssen, um mehr Atmosphäre und Ästhetik in den Film zu transportieren, doch das ist halt die Schwachstelle vieler amerikanischer Regisseure, die einfach zu wenig klassischen Kunstsinn besitzen. Sonst ist die kreative wie technische Umsetzung dem Budget entsprechend und dem Jahrgang gut umgesetzt worden. Spielen tut das Ganze in Rom und naher Umgebung. Dadurch, dass die Outdoor Szenen gut arrangiert worden sind und auch das Tempo ausreichend ist, ist der Film abwechslungsreich und wird nicht langweilig. Wobei es etwas an der Spannung mangelt. Kommen wir zu den Giallo Elementen, dem Sex und der Gewalt. Hier ist die größte Schwachstelle des Films. Gehemmt, wie die Amys nun mal sind, sieht es mit der anschaulichen Erotik sehr mager aus. Ein paar Tittchen und das war es auch schon. Eindeutig zu wenig! Immerhin in puncto Gewalt bekommt man klassische Folterung zu sehen, wie auspeitschen, aufschlitzen und erstechen. Etwas Blut fließt auch, sodass man hier einigermaßen zufrieden gestellt wird. Von der Bedrohung wirkt der maskierte Kutten Henker etwa wie ein billiger Superheld. Fehlte nur noch das Er seinen Umhang flattern ließ und einen Superman Flug ausführte, Spaß beiseite, als Henker wirkte das Kostüm wenig authentisch. Der Score wiederum von „Berto Pisano“ war überwiegend stimmig und bis bei manchen Szenen gut gewählt. Ein must see Film ist „La Casa Della Paura” gewiss nicht, doch da der Streifen kein deutsches Releases bis dato gewürdigt bekommen hat, ist er vielleicht genau deswegen interessant und verdient es auch aus der untersten Ecke der Nische vorgeholt, zu werden. Denn ein Blick kann man als Freund des Giallo Genres definitiv riskieren.
Schauspielerisch besteht der Cast aus erfahrenen überwiegend europäischen Schauspielern. Sehr gut gespielt und optisch natürlich schön anzuschauen „Daniela Giordano“ in der Rolle von „Margaret Bradley“. Aber auch „John Scanlon“ in der Rolle von „Jack Whitman“ kam überzeugend rüber. „Raf Vallone“ als „Mr. Dreese“ könnte man auch noch erwähnen. Der Rest hat solide gespielt und kam den Anforderungen nach.
Persönlich hat mir „La Casa Della Paura“ gefallen und ich wurde gut unterhalten. So richtig konnte der Streifen zwar nicht überzeugen, da einfach die nötige Zündung gefehlt hatte, aber für das kleine Kino zwischendurch war das so weit okay. Besonders schön fand ich den aus heutiger Sicht nostalgischen Charme der 70er, den ich sehr mag.
Fazit:
Giallo Fans können durchaus einen kleinen Blick riskieren. Die Erwartungen sollte man aber nicht zu hoch stecken, denn nur weil etwas selten ist, heißt es nicht, dass es automatisch auch sensationell gut ist. Für die kleine Abendunterhaltung geht der Streifen aber klar.
Bewertung:
6,5 / 10 Punkten.