Die Firma „Vimuville“ testet an den Bewohnern des Pebbles Court im lauschigen australischen Vorort Homeville ein neues Vitamin-Präparat, das offenbar eine ganz außergewöhnliche Wirkung auf den menschlichen Organismus zu haben scheint: Zuerst beginnt man zu halluzinieren, dann läuft einem der Rotz gleich literweise aus allen Löchern und schließlich kommt es zur totalen Körperschmelze (hence the title!). Firmen-Chefin Shaan stört die körperliche Zersetzung ihrer Versuchskaninchen reichlich wenig, denn sie hat vor, den Stoff nun auch in Supermärkten und ähnlichem großflächig zu vertreiben. Auch die Polizei kann nicht verhindern, dass die Probanden derweil munter weiter mutieren… Was genau Philip Brophy nun eigentlich mit seinem „Body Melt“ beabsichtigt hat, weiß er wahrscheinlich selbst nicht so recht, denn der Film beinhaltet zwar einige gute Ideen, die aber gerade bestenfalls mal kurz angerissen werden, wirkt ansonsten aber nur wirr, langweilig und elendig zerfahren. Als Satire auf die Umtriebe des Gesundheits- und Fitness-Wahns ist „Body Melt“ schlicht unbrauchbar, für einen ernsten Horror-Beitrag ist das Ganze zu unspannend geraten und um als überdrehte Fun-Splatter-Groteske durchzugehen, hätte es einer witzigeren Machart und wesentlich ausgedehnteren Effekt-Sequenzen bedurft. Tricks und Masken sind zwar ziemlich schleimig und ekelhaft, können den unter einer Vielzahl von Charakteren und unzusammenhängenden Erzählsträngen (inklusive offener Enden und Anschlussfehlern) leidenden Streifen aber auch nicht mehr retten. Somit haftet „Body Melt“ unweigerlich der schale Eindruck einer billigen Nummern-Revue an, die ihre einzelnen Episödchen wie Perlen an einer Kette hintereinander aufreiht, aber sich nicht die geringste Mühe gibt, diese irgendwie sinnvoll miteinander zu verbinden. Da über dem Film zusätzlich ständig ein Hauch von Irrwitz schwebt und man das alles auch noch mit einem eher minderbemittelten, parodistischen Anstrich versehen hat (beispielsweise stattet man mal völlig unmotiviert dem australischen Pendant zur Texas-Chainsaw-Family einen Besuch ab), kommt man endgültig zu dem Schluss, dass „Body Melt“ einfach Müll und definitiv kein Augenmerk wert ist. Lediglich die ausgefeilte, in popig bunten Bonbon-Farben gehaltene Fotografie hebt sich positiv von der breiten Masse ab und Philip Brophy versucht hier und da mit einigen interessanten Regie-Einfällen (Einblicke in das Innere des menschlichen Körpers, schräge Kamera-Winkel etc.) das Ganze etwas aufzuwerten, scheitert aber dabei doch relativ kläglich. So gibt es wirklich keinen Grund, sich diesen rüden Kotz- und Ekel-Streifen, der einem zusätzlich noch mit vermutlich schwarzhumorig gemeinten, aber vollkommen deplaziert wirkenden Comedy-Einschüben nervt, anzutun. In seiner Gesamtheit kratzt „Body Melt“ trotz einiger guter Ansätze nämlich schon ziemlich heftig am Bodensatz des Genres... und stellt, was das Nische der Melt-Movies anbelangt, wirklich keine echte Konkurrenz zu "Street Trash" und "Der Planet Saturn lässt schön grüßen" dar. Fans von abartigen, pervers angehauchten Filmen abseits des Mainstreams, denen es nicht schräg und weird genug sein kann, können allerdings ruhig mal ’nen Blick riskieren, während sich alle anderen lieber sinnvolleren Dingen zuwenden sollten... wie beispielsweise in der eigenen Nase nach Öl zu bohren.
3/10