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Sechs Jahre ist es her, seit " Licence to Kill " in den Kinos lief und bis zu " Goldeneye " mussten Fans, die bis jetzt längste Durststrecke zwischen zwei Bondfilmen überbrücken. Normalerweise wollte man mit dem Drehen schon früher beginnen, doch der neue Hauptdarsteller Pierce Brosnan war an die Serie " Remington Steele " gebunden, von der gerade neue Folgen gedreht wurden. Also begannen die Dreharbeiten erst im Januar 1995. Aber das lange Warten hatte sich gelohnt, für die Fans, sowie für die Produzenten, denn der Film spielte weltweit über 350 Millionen Dollar und setzte sich damit sofort an die Spitze der restlichen Agentenabenteuer. Das Drehbuch wurde von Jeffrey Caine und Bruce Feirstein verfasst, Feirstein schrieb auch das Drehbuch zu " Tomorrow never Dies ". Als Produzenten fungierten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli. Ihr Vater, der den Spitznamen Cubby " trug, bekam von Allem schon nichts mehr mit, doch er war einer der Fürsprecher für Pierce Brosnan, der es auf insgesamt vier Bondfilme schaffte. Auf die Anzahl der Filme, auf die es ein Sean Connery oder Roger Moore brachte, wird es wohl kein Hauptdarsteller mehr schaffen. Brosnan ist nun schon zu alt und mal sehen wie weit es Blondie Daniel Craig bringt. Auch bei der Regie wählte man einen Regisseur der Neuzeit und die Wahl fiel auf Martin Campbell, welcher Mitgründer der Zorrofilme ist und zudem jetzt gerade den neusten Bond " Casino Royale " umgesetzt hat.
Story:
Die russische Geheimwaffe " Goldeneye " wird von einem Stützpunkt in Severnaya geklaut und zwar von dem korrupten General Ourumov ( Gottfried John ) und der Georgierin Xenia Onatopp ( Famke Janssen ). Beide arbeiten für eine Gruppe, welche von dem geheimnisvollen Janus ( Sean Bean ) angeführt wird. Um weitere Katastrophen zu verhindern, setzt M ( Judi Dench ) ihren besten Agenten, nämlich James Bond ( Pierce Brosnan ) auf die Sache an. Der findet bald in der Programmiererin Natalya ( Izabella Scorupco ) eine Verbündete. Doch mit dem Aufdecken von Janus Identität, wird Bond bald mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Zudem wurde der Countdown für die Zerstörung Londons schon aktiviert.

Die Drehbuchautoren Feirstein und Caine hatten einen wirklich schweren Job vor sich, denn der Agent selbst und eigentlich das ganze Konzept musste einer neuen Zeit angepasst werden. So nahm man einige Veränderungen vor, zum Beispiel ist M jetzt eine Frau und auch auch für Bond selbst musste man einen neuen Stil finden. Die Story um den Killersateliten stammt auch nicht von Ian Fleming, sondern wurde teils aus dem Roman von Michael France entnommen. Trotzdem ist die Agentenstory top und wartet mit einigen Überraschungen auf. Den typisch, trockenen Humor behält man natürlich bei. Die Spannung ist wie eigentlich immer, auf einem sehr guten Niveau und Längen gibt es keine. Nur manchmal übertreibt man zu maßlos, wie der eine Stunt, als Bond hinter dem abtürzenden Flugzeug herspringt, das kann rein physikalisch gar nicht funktionieren, aber das muss man wegstecken können, wenn man sich ein Bondabenteuer ansieht.
Zweites Manko sind die zu tristen Kulissen. Viel wurde im Ostblock abgedreht, erst in der letzten halben Stunde begeben wir uns auf richtig exotisches Terretorium, ansonsten ist die Kulisse Russlands zwar ziemlich authentisch, aber auch zu einseitig und platt. Der Score hingegen ist genial, bis hin zum Song " Goldeneye ", sehr gut gesungen von Tina Turner.
Bei der Action dreht man ordentlich auf und es kracht fast Non Stop. Viele Shootouts mit massenhaft Toten und großen Explosionen. Eine richtige Zerstörungsorgie wird hier in Gang gesetzt, vor allem als Bond im Panzer sitzt. Daneben gibt es einige Nahmkämpfe, wo vor allem der Endkampf zwischen Bond und Janus herausticht, welcher sich als einer der härtesten, längsten und besten Endkämpfe aller Bondabenteuer outet. Ansonsten gibt es noch eine lange Verfolgungsjagd in Russland mit einem Panzer. Die Action lässt wie üblich keine Wünsche offen und Campbell geht sehr rabiat zur Sache, denn Bonds Gegner müssen in Dutzenden dran glauben.
Pierce Brosnan agiert hier das erste Mal als Superagent James Bond. Er ist hier noch nicht ganz in seinem Element und muss sich erst noch ein bisschen zurechtfinden. Aber er strahlt trotzdem Charme und die nötige Coolness dafür aus. Vielleicht noch etwas zu unsicher, doch das legt sich mit den darauffolgenden Filmen. Die Fieslingsseite kann auch punkten mit Sean Bean als Janus, dem Deutschen Gottfried John als Ourumov und Famke Janssen als ausgeflippte Killerin. Judi Dench als M war eine sehr gute Wahl und der Auftritt von Desmond Llewelyn alias Q ist eh schon kultig. Isabella Scorupco ist keine Fehlbesetzung, aber unter einem richtigen Bondgirl stelle ich mir auch etwas anderes vor. In Nebenrollen sind noch Tcheky Karyo und Robbie Coltrane zu sehen.

Fazit:
Nach langer Pause geht es krachig weiter. " Goldeneye " überzeugt durch eine sehr gute Story, perfekt inszenierte Action und tolle Darsteller. Manches wirkt zwar zu übertrieben und die Kulisse ist teils auch zu einseitig, doch darüber lässt sich locker hinweg sehen. Der Score ist perfekt, die Spannung auf hohem Niveau und die Action zahlreich vorhanden, zudem sehr zerstörungswütig. Wie die meisten James Bond Filme ein Must See.

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