Dieser Bond ist einer der amüsantesten.
Besonders Famke Janssen brilliert als völlig durchgedrehtes Weib, die entweder ihre Opfer mit ihren Schenkeln erdrückt oder lustvoll eine Salve nach der anderen in Zivilisten reinjagt, total übertrieben und einfach nur herrlich. Allein deswegen lohnt der Film schon. Sean Bean gefällt als Verräter und humorvoller Bösewicht. Auf Realismus wird ansonsten nicht weiter Wert gelegt, aber das ist ja nichts Neues und stört nicht weiter.
Kritikpunkte:
Der neue Boss M gefällt mir hier noch nicht so gut, sie ist wohl noch etwas unsicher. Dumme und unprofessionelle Sprüche a la "Ich halte sie für einen sexistischen frauenfeindlichen Dinosaurier blablabla Falls sie glauben sollten, ich hätte nicht genug Mumm, einen Mann in den Tod zu schicken..." sind wirklich fehl am Platze.
Brosnan als Bond ist auch etwas halsstarrig noch und bezeugt immer wieder, dass er sich an die Dienstvorschriften hält und nicht gegen die Straßenverkehrsregeln verstoßen soll blablabla. Etwas mehr Männlichkeit und Stärke hätten Bond gutgetan.
Es scheint, als sollte Bond hier ziemlich weichgespült werden und als Erziehungsprogramm verkauft werden, oder wie auch immer.
Das zweite Bondgirl passt auch gut ins Bild, ein Nerdmädchen, das etwas zuviel Zeit vor dem Computer verbracht hat und sich wichtig tut, naja.
Das Auto (Z3) ist auch nicht gerade würdig, das beste Extra ist wohl der Selbstzerstörungsmechanismus und dass es Geld in die Kassen der Filmmacher gespült hat.
Der Felix Leiter Ersatz war schon nicht sehr brauchbar als Bösewicht in einem früheren Bondfilm, gut, dass er hier auch nur wenig Screentime hat. Immerhin haut er dann mit dem Z3 ab, was Bonuspunkte gibt, 2 Übel auf einmal weg.
Auch das Böse war schonmal böser, eine mordsgefährliche EMP-Bombe muss entschärft werden, die Computer beschädigen kann, herrje.
Trotz aller Kritikpunkte, ein sehenswerter Bond und sei es nur wegen der spaßigen Einfälle, wie etwa Famke Janssen als Psychobraut.