Im "McNaughton Research Laboratory" werkelt die Wissenschaftlerin Dr. Celia Graham mit einem hoch ansteckenden Bakterien-Stamm herum. Die daraus resultierende M-3-Mutation wird durch einen Vorfall im Labor freigesetzt, und führt bei Infizierten prompt zu einer tödlich verlaufenden Grippe. Dr. Graham selbst gehört zu den ersten Opfern der Krankheit, die sich aufgrund der laxen Sicherheits-Vorkehrungen des Instituts schnell in der Bevölkerung ausbreitet. Celias Kollege Bill Fuller arbeitet daraufhin rund um die Uhr an einem Gegenmittel, denn die Zeit drängt: Die junge Margo Simar ist nämlich aus der Quarantäne-Station des örtlichen Krankenhauses ausgebüxt und verbreitet die Krankheit unwissend wo immer sie sich auch aufhält... Ein früher Vorläufer der hin und wieder hoch in Mode stehenden Viren-Thriller vom Schlage eines "Outbreak - Lautlose Killer", "Spill - Tödlicher Virus" oder "The Patriot", allerdings ohne die bisweilen echt herben Horror-Effekte von George A. Romeros "Crazies", der bereits ein paar Jahre früher ein ähnliches Thema auf wesentlich erschreckendere Weise behandelt hatte und immer noch als Granddaddy solcher Streifen durchgeht. Unter der Regie des kanadischen B- und Trash-Filmers Ed Hunt schlagen leider die sichtlich ungenügenden Produktions-Bedingungen kräftig zu Buche und sorgen trotz aller gewollten Ernsthaftigkeit der Geschichte für einige unfreiwillige Peinlichkeiten. Wer hätte auch erwartet, dass man aus dem Equipment, das man in jedem Chemie-Saal einer High School findet, glaubhaft ein High Tech-Labor modeln könnte? Ein paar Mikroskope, Bunsenbrenner und Reagenz-Gläser stellen dann auch die hauptsächlichen Production-Values dieses ansonsten sehr faden und actionarmen Streifens dar, dem trotz seines nicht unplausiblen Schreckens-Szenarios jeglicher Thrill-Effekt abgeht. Die zweite Hälfte der Laufzeit ist mit viel leicht zu identifizierendem Stock-Footage von Helikoptern und Kampf-Jets aufgepäppelt, das von der Grobkörnigkeit der Aufnahmen nicht zu dem blass-verwaschenen Look der übrigen Bilder passen will. Die klaustrophobische Atmosphäre der Laboratorien und Büro-Räume, in denen sich ein Großteil der Handlung abspielt, steht im krassen Gegensatz zu dem heraufbeschworenen Horror einer globalen Seuche, deren Auswirkungen einem deshalb auch nie so richtig vor Augen geführt werden. Vieles wird da im Text angesprochen, aber aufgrund der preisgünstigen Umsetzung eben nicht gezeigt, was diesem beabsichtigt realistischen Schocker ergo das Genick bricht. Eine echt langweilige Angelegenheit also, die nicht einmal ein wenig des Doku-Fiction-Charmes der besseren Michael Crichton- oder Robin Cook-Verfilmungen heraufbeschwören kann. Ed Hunt arbeitet hier zwar sauberer, als bei seinen späteren, reinen Horror-Beiträgen, sorgt dadurch aber auch für ein weniger gefälliges Endergebnis. Lediglich das beinahe positive Ende, das nicht ganz auf der Welle mit anderen, eher pessimistischen 70er Jahre-Produktionen liegt, überrascht doch ein wenig... und wird wohl auch der Grund sein, warum das Ganze so ziemlich der Vergessenheit anheim gefallen ist.
4/10