Fantasm (1976)

FANTASM gilt – zumindest in Australien – als Genreklassiker des erotischen Films. Bedeutet dies, dass der Film sehr gut ist? Nein! Glaubt mir, ich könnte hier diverse (angebliche) Erotikfilm-Klassiker auflisten, die sogar viele der einsamsten Voyeure nicht wirklich sehenswert finden dürften...

In FANTASM sieht/hört man einen wirren "Professor", der über sexuelle Phantasien spricht. Dieser Film von Richard Franklin ist also eines dieser Episodenfilmchen, die besonders in diesem Genre auch noch heutzutage immer wieder einmal realisiert werden.

Da man für möglichst viel Abwechslung sorgen wollte, sieht man in den kurzen Episoden eine Orgie, Sex im Schulzimmer oder in einem Schwimmbecken, ja, sogar eine Vergewaltigung, Domina oder eine schwarze Messe gibt es in FANTASM zu sehen...

Leider ist der Filmaufbau oft schleppend, die Aussagen des Professors sind – bis auf ganz wenige Ausnahmen – weder interessant noch amüsant. Ein weiteres Problem von FANTASM ist, dass die erotische Ausstrahlung vieler Darsteller gleich Null ist. Super, Porno-Legende John Holmes und Sexploitation-Queen Uschi Digard spielen in FANTASM mit. Irgendwie besser macht dies den Film jedoch keineswegs...

Einige der Sexszenen in FANTASM sind recht grafisch. Na und? Ein Film mit einem vergleichbaren Gesamtaufbau wie beispielsweise REVELATIONS OF A PSYCHIATRIST ON THE PERVERSE WORLD OF SEX von Renato Polselli, bot bereits einige Jahre zuvor weit explizitere Sexszenen und auch schockierendere Sequenzen.
Und wer nicht Sleaze sondern klassische Erotik wichtig findet, wird mit diversen französischen Filmen dieses Jahrgangs – zum Beispiel LUXURE von Max Pécas – bestens bedient!

Wenigstens ein Teil des Scores von FANTASM hat mir gut gefallen. Und zwei bis drei Sequenzen bieten dann doch noch eine gelungene erotische Atmosphäre.

Insgesamt dennoch eine große Enttäuschung. :-(

3 Punkte