Story:
Hongkong 1966: Der Schriftsteller Chow schreibt in seinem Hotelzimmer an einem Science-Fiction-Roman. Je weiter er seine fiktive, in der Zukunft spielende Liebesgeschichte vorantreibt, desto tiefer taucht er auch in einen Strudel von Erinnerungen an eigene Liebesaffären ein. Vor seinem inneren Auge treten die drei Frauen noch einmal auf, die für ihn wichtig waren. Jede hat ihre unauslöschliche Spur in seiner Seele hinterlassen, doch vor allem die Gedanken an seine einzige wirkliche, unerfüllt gebliebene Liebe verfolgen ihn. In seinem Kopf entsteht ein geheimnisvoller, faszinierend schillernder Bilderreigen, ein Sog aus schönen und traurigen Gefühlen, geheimen Sehnsüchten und wilden Leidenschaften. Und bald wird klar, dass Phantasie und sehnsuchtsvolle Erinnerungen untrennbar miteinander verbunden sind...
Kritik:
2046 wird als "Der ultimative Liebesfilm" bezeichnet. "Das vielleicht ungewöhnlichste Liebesdrama" wäre IMO aber geeigneter gewesen, denn leichte Unterhaltung wie die eine Hollywood-Romanze oder Rosamunde-Pilcher-Schnulze wird hier nicht geboten. Selbst Wong Kar-wais frühere Werke wirken da sehr leicht präsentiert. Doch der Reihe nach:
Es gibt keine klare Handlungsstruktur. Die Story wird wirklich innovativ und interessant durch den Erzählstil vorangebracht, aber es ist nicht immer einfach ihr zu folgen, da die Mischung aus Erzählungen aus dem Leben und dem Buch der Hauptperson - Schriftsteller Chow Mo-wan - anstrengend wirkt.
Weder Erklärungen zu den Figuren, die auch nicht richtig eingeführt werden, noch zum eigentlichen Grundthema Liebe ist, findet man. Die Liebe wird auch eher duch die fantastischen und wirklich lobenswerten Bilder und Kameraarbeit dargestellt.
Spoiler:
Die wahren Beweggründe und Absichten von Chow Mo-wan werden übrigens offen gelassen. Es bleibt einem selber überlassen, ob man nun denkt, ob ihn nur der Geschlechtsverkehr mit den Frauen gereizt hat oder ob er tatsächlich mit einer von ihnen sich hätte fest binden können, wenn sie anders reagiert hätten.
Dieser Film wird die Meinungen der Zuschauer auseinanderreissen: Der eine wird den Film und das Ende genial und beeindruckend finden, der andere quält sich mehr oder weniger durch die gut zwei Stunden Laufzeit. Wobei ich sagen muss, dass ich ihn selber auch stellenweise etwas zu zäh bzw. langatmig fand. Die Schauspieler sind allesamt große Klasse, großen Namen sind dabei. Ganz ganz große Klasse ist auch wieder der Soundtrack!
Dennoch finde ich Chungking Express oder As Tears Go By von Wong kar-wai um einiges besser.
Film: 6/10