Abt. Silikon im Weltall
Galaxy Hunter ist mal wieder ein nettes, chronisch unterfinanziertes C-SciFi-Movie, das mehr oder weniger ein Egoproject einer gewissen Shelley Michelle (Hauprolle, Drehbuch, ausführende Produzentin) ist, die so bekannt aber auch nicht sein kann, sonst wäre der Name auf dem DVD Cover bestimmt richtig geschrieben worden.
Die Geschichte handelt von einer taffen Weltraumagentin namens Ginger (ist zwar strohblond, aber vielleicht anderswo rothaarig), die den Notruf eines anderen Agenten namens 3V3 vom Planeten 7X (wow, diese kreative Namensgebung) empfängt, dort angekommen flugs eine Girlie Kopfgeldjägertruppe anheuert und dem lokalen Overlord, den Entführer besagten Agentens und Nebenbei Drogenproduzent des per Augentropfen!! verabreichten Superstoffs Tone, mächtig in den Ass kickt.
Die Handlung strotz nicht gerade vor Einfallsreichtum, aber mit dem Thema fighting Chicks in Space kann man doch eigentlich nicht viel verkehrt machen, sollte man meinen. Doch leider gelingt es Regiemensch Mark Borchetta mühelos innerhalb der ersten drei Minuten den Zuschauer vom Gegenteil zu überzeugen. Da fliegt ein übelst animiertes Raumschiff zwei Sekunden durch die Gegend (übrigens das erste und einzige an Spaceship Action hier) und ein Möchtegern Außerirdischer mit dem unpassendsten Plüschanzug seit Samson aus der Seamstraße stolpert durch die Gegend. Ähnlich dolle auch die Masken unseres Heldinnenquintetts, wir hätten da eine Klingonen-billig-Ausgabe, eine Data-Terminator-Aushilfsandroidin der man irgendein silbernes Dingens übers Auge gepappt hat, der Rest der Truppe hat sich billige Commander Chakotay Gedächtnistattoos ins Gesicht getackert und die Heldin läuft im silbernen Bodysuit durch die Landschaft, hat aber ein tolles Schwert am Rücken dabei das sich sogar durch raffinierte Überblendungstechnik unsichtbar machen kann.
So kämpfen sich die fünf Grazien mit lahmer Martial Arts und erheiternd unerheiternden Dialogen ihren Weg durch die billigen Sets, die ungefähr so futuristisch aussehen wie ein durchschnittlicher John Wayne Film. Überhaupt scheint Galaxy Hunter eher ein Western zu sein, wir haben Saloons, eine Westernstadt und der Showdown besteht aus einem Pistolenduell auf der Hauptstraße (wahrscheinlich sogar um 12 Uhr mittags, aber das ist Spekulation).
Um mal langsam zu Ende zu kommen, der Film ist ist so interessant wie eine dreistündige Dokumentation über Schnürsenkelherstellung. Schauspielkunst wird kleingeschrieben, aber das kommt davon wenn der Cast anhand der Oberweite rekrutiert wird. Immerhin dürfen beinahe alle Teilnehmerinnen des Schmierentheaters ihre Milchdrüsen ins Objektiv halten, so daß ich den Film eher in die Rubrik Tittenrevue mit versuchter Comedy verfrachten würde. Was ich wiederum nicht verstehe wie sich ein verdienter Kämpe wie uns Stacey "Mike Hammer" Keach für so einen Nonsens hergegeben hat, anderes als eine schlechte Altersvorsorge seinerseits kann ich mir nicht vorstellen, naja er spielt auch dementsprechend seine 5 Minuten Screentime herunter. Immerhin, um auch mal was nettes zu sagen, ist das Tempo des Films relativ hoch und knallharte Trashologen könnten sogar ein wenig Spaß an dieser Barbarella-für-HartzIV-Empfänger Version haben, für alle anderen Menschen aber ungenießbar
1/10