Nachdem ich schon seit Jahren ein Fan von Robin Williams bin und er ja in den letzten Jahren die mittlerweile auch schon recht ausgetretenen Pfade seiner Comedy/Klamauk-Wurzeln verlassen hat war ich doch recht gespannt was nach "Insomnia" und "One Hour Photo" als nächstes von Mr. Williams die Leinwand erblickt.
Und das war zunächst mal gar nichts, bis ich in den Neuerscheinungen meiner Online-Videothek auf "The Final Cut" stieß. Auch wenn die Cover-Abbildung noch relativ billig erschien, war die kurze Inhaltsangabe doch Grund genug den Film auf meine Wunschliste zu setzen. Überraschenderweise dauerte es gerade mal drei Wochen bis der begehrte Streifen in meinem Briefkasten lag, ich abends das Wohnzimmer abdunkelte, die DVD in den Player schob und gespannt auf dem Sofa Platz nahm.
Also zuerst mal zur Story: Irgendwann in näherer Zukunft können in Menschen Chips implantiert werden, die deren ganzes Leben aufzeichnen.
Nach dem Tod der Person werten sogenannte "Cutter" das Material aus um einen Art Video-Show als Nachruf zu fertigen. Robin Williams ist einer dieser Cutter. Er färbt im Auftrag der Hinterbliebenen das Leben der Toten schön und schneidet die schlechten Seiten der jeweiligen Personen einfach aus dem Nachruf raus.
Mit dieser Arbeit erregen die Cutter aber den Zorn gewisser Bevölkerungsgruppen die vehement gegen diese Verfälschung der Realität vorgehen.
Als Williams der Auftrag bekommt das Leben eines hochrangigen Mitglieds der Firma, die diese Chips produziert zu bearbeiten gerät er zwangsläufig mit diesen Gruppierungen aneinander, da diese sich aus den Aufzeichnungen Beweise für krumme Machenschaften usw. erhoffen.
Tja, wie schon gesagt, die Story klingt recht vielversprechend. Zwar kann man kein Action-Feuerwerk erwarten, aber sicherlich spannende, gepflegte Unterhaltung.Dachte ich zumindest...
Tatsächlich ist der Film eher etwas langatmig und mit wenigen echten Höhepunkten inszeniert, woran meiner Meinung nach schon "One Hour Photo" etwas litt.Nichtsdestotrotz liefert Robin Williams als Cutter, dessen eigenes Leben gegenüber denen die er bearbeitet fast verblasst, eine ganz passable Leistung ab, die den ganzen Film dann doch noch ganz ansehnlich werden läßt.
Die Mängel liegen hier aber eindeutig am Drehbuch, daß der eigentlich guten Grund-Story viel zu wenige Highlights gönnt und sich etwas zu sehr auf den Hauptdarsteller verläßt ohne ihm letztendlich genug "Futter" zu geben um sich ernsthaft zu profilieren.
Sicherlich nichts für den durchschnittlichen Kinogänger, daher auch die Erstauswertung auf DVD, aber für Leute, die auf etwas ungewöhnlichere Filme stehen bietet "The Final Cut" ordentliche Unterhaltung abseits der ausgetrampelten Mainstream-Pfade.