Unseren Helden aus "Tanz Der Teufel" verschlägt es ins finstere Mittelalter, wo er nach einigem Ärger mit untoten Dämonen zum prophezeiten Retter gekürt wird, der den Landstrich von der Untotenplage befreien soll. Eigentlich interessiert Ash das wenig, er will nur endlich wieder nach Hause, doch auch dafür braucht der Weise am Hofe das Buch der Toten. Die Sitten sind rauh und das Burgfräulein lieblich und so macht sich Ash (aus der Haushaltswarenabteilung vom S-Markt) auf, um das Necronomicon zu beschaffen. Doch leider stellt sich der Tolpatsch etwas ungeschickt an und erweckt die Armee der Finsternis aus ihren Gräbern ... Damit geht Sam Raimis Dämonensaga in die dritte Runde, dieses Mal mit sichtlich großem Budget und unter anderen Vorzeichen. Mit den ersten beiden Teilen hat das wenig zu tun, vielmehr entfaltet das fantasylastige Drehbuch ein Mittelalterspektakel mit Guten und Bösen, der Lovestory am Rande und der Kavallerie, die unverhofft beim langen Showdown errettend eintrifft. Ganz im Zeichen von anderen Mainstreamproduktionen steht der Unterhaltungswert als leichte Kost im Vordergrund, Raimi baut massenweise Gags ein, die anfangs witzig sind, zunehmends aber alberner werden. Die gelungenen Passagen, in denen Bruce Campbell mal wieder als etwas einfältiges Stehaufmännchen einiges abbekommt, sind mit diversen Anleihen quer durch die Filmgeschichte gespickt, erst als in der zweiten Hälfte die Armee der Finsternis auftaucht, geraten die gelungenen Slapstickeinlagen zugunsten von albernen Massenaufläufen und dümmlich infantilen Dialogen in den Hintergrund. Haben die ersten beiden Teile dieser Trilogie noch ordentlich auf die Kunstbluttube gedrückt, gibt es hier außer einer Fontäne aus einem Dämonenkerkerloch nichts zu sehen, nicht einmal den bunten Dämonensaft. Daran ändert auch der Director's Cut nichts, der dafür ein anderes Ende bietet, Produzent James Cameron hatte sich wohl ein Türchen für ein weiteres Sequel offen gelassen. Für die ganze Familie ist diese Wende zum bunten Comic sicher gelungen, wer lieber Horrorfilme mag, wird hier etwas entsetzt eine Fantasykomödie vorfinden. Das Tempo stimmt für die Kurzweil, die Kamera macht leider kaum noch Experimente in den größeren Sets, die weder die Enge einer Hütte noch die Düsternis des Waldes der Vorgänger einfangen kann.
Fazit: Mainstreamige Fantasykomödie mit vielen Ideen, von denen einige amüsant sind. 6/10 Punkten