Normalerweise bin ich dem japanischen Cyberpunk, Avantgarde und dem Arthaus total zugetan - doch hier muss leider mal die rote Karte her!
In erster Linie ist "Pinocchio 964" kein Spielfilm, sondern ein Videoclip mit Überlänge. Für meine Begriffe ist es jedoch fast unmöglich, die vollen 97 Minuten Laufzeit in einer Etappe durchzustehen. Wirre Szenen werden aneinander gefügt, Dialoge gibt es keine. Und wer nach einem Sinn sucht, der wird binnen kürzester Zeit feststellen: Es gibt gar keinen!
Die englische Floskel "Dreck sold as art" trifft es wohl am ehesten. Es geht um einen Sexsklaven mit Erektionsproblemen, der deshalb von seinem Halter an die frische Luft gesetzt wird. Sein Gedächtnis wurde gelöscht, aber die Tolle ist zu Darniederknien. Der Sexsklave irrt wie Bekloppter durch eine japanische Stadt und so ist der gesamte Film zu nehmen.
Es gibt: Comedy ohne Humor, etwas Lesbensex, Baden in Kotze, ruckelige Kamerafahrten durch die City, Protagonisten die wie die Behämmerten agieren, digitalen Billiglook und mit der Brechstange erzwungenes Schrägsein. Die Unterhaltung erlischt im Cyberspace, künstlerischen Anspruch gibt es nur für die ganz Naiven, wer wirklich noch daran glaubt. Nicht mal als Provokation geht "Pinocchio 964" durch, weil der Streifen viel zu harmlos ist. Keine einzige Szene, die wirklich in Erinnerung bleibt - ein Film, den man groteskerweise sehr schnell wieder aus dem Gedächtnis streicht.
Nicht mal die Darstellerleistungen lohnt es sich zu loben. Haji Suzuki wirkt eher unbeholfen als Maniac, selbstredend war "Pinocchio 964" sein einziger Film. Der Rest macht Dienst nach Vorschrift, um dabei weder aufzufallen noch hervorzustechen.
2 von 10 Punkten.
Ein Nervtöter von einem Film!